Bewaffneter Widerstand-Partisanen
von Wolfgang Neugebauer und Stephan Roth
Ohne eine Wertung vorzunehmen, die andere Formen des Widerstandes relativieren oder bagatellisieren würde, kann festgestellt werden, dass der bewaffnete Widerstand in Europa Hitlerdeutschland am meisten schadete und letzdich – als Teil der Anti-Hitler-Koalition – zur Niederlage des NS-Regimes beitrug. Ab 1942 wurden, meist auf Initiative von Kommunisten, auch in verschiedenen Teilen Österreichs bewaffnete Widerstandsgruppen gebildet.
Die Partisanengruppe Leoben-Donawitz formierte sich 1943 aus den Überlebenden der zerschlagenen kommunistischen Widerstandsgruppen in der Obersteiermark und nannte sich „Österreichische Freiheitsfront“ (ÖFF). Im Laufe des Jahres 1944 verübte sie mehrere Anschläge auf Bahnlinien und verlor bei Gefechten mit den NS-Kräften mehrere Kämpfer. In der zweiten Hälfte 1944 wurden die Gruppen, vor allem durch die Aufdeckung des zivilen Unterstützerumfelds, weitgehend aufgerieben. Einzelne Verbände konnten sich aber trotz großer Verluste zum Teil bis 1945 behaupten.
Vornehmlich aus ehemaligen Spanienkämpfern bestand die Anfang August 1944 auf slowenischem Gebiet abgesetzte „Kampfgruppe Steiermark“, besser bekannt als „Koralmpartisanen“, die in der Gegend der Sau- und Koralpe aktiv war. Die „Salzkammergut-Partisanen“ versteckten sich im Toten Gebirge und pflegten intensive Kontakte zu Widerstandskreisen in der Umgebung. Dort agierte ab Ende April 1945 auch eine vom britischen SOE im Höllengebirge abgesetzte Kampfgruppe.
Quelle: Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013) S. 65/66.