Hofrat Dr. Rudolf Dechant
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft (4 Wochen),
Entlassung am 30. April 1939
Mitgliedschaften
MKV:
Lebenslauf
Rudolf Dechant wird in Wien als Sohn eines Postdieners im 9. Wiener Gemeindebezirk geboren. Nach der Volksschule besucht der das Gymnasium in Wien und Hollabrunn, wo er 1911 maturiert. Er ist zu dieser Zeit in der Katholischen Jugend sehr aktiv. Danach inskribiert er Philosophie, Psychologie und Pädagogik an der Universität Wien. 1915 unterbricht er das Studium, da er in den Ersten Weltkrieg eingezogen wird. Vom Krieg heimgekehrt, muss er aus finanziellen Gründen arbeiten gehen und beginnt daher 1920 im Buchhandel zu arbeiten, bleibt aber Werkstudent. Im gleichen Jahr heiratet er Margarete Gerhard und hat in der Folge sechs Kinder mit ihr. 1926 promoviert er schließlich an der Universität Wien.
Anfang 1927 beginnt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Psychotechnischen Institut zu arbeiten, wechselt jedoch schon mit 1. Jänner 1928 in das Burgenland als Volksbildungsreferent. Er tritt in Folge der christlichen Gewerkschaft und der Vaterländischen Front bei und wird bei letzterer Presse- und Kulturreferent des Landes Burgenland. 1936 wird er Ehrenmitglied der Mittelschulverbindung Forchtenstein Eisenstadt.
Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus wir der nach der nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich am 12. März 1938 für vier Wochen in Schutzhaft genommen und mit 30. April 1939 durch Zwangspensionierung entlassen. Nachdem er seine Frau und sechs Kinder erhalten muss, schlägt er sich mit unterschiedlichen Beschäftigungen durch. So arbeitet er als Versicherungsagent, Angestellter einer Eisenhandlung und schließlich beginnt er in der „Ringbuchhandlung“ zu arbeiten, wo er zum Prokuristen avanciert.
Nach der Befreiung Österreichs im Mai 1945 wird er sofort rehabilitiert und beginnt als Abteilungsleiter im Bundesministerium für Unterricht zu arbeiten, wo er die Abteilung für Buch- und Verlagswesen übernimmt. Bereits am 1. Dezember 1945 scheidet der dort wieder aus und übernimmt die Führung des Österreichischen Bundesverlages, den er als Direktor aus den Trümmern des Krieges reorganisiert und wiederaufbaut.
Rudolf Dechant geht mit 31. Dezember 1960 als Direktor des Österreichischen Bundesverlages in den Ruhestand. Er verstirbt 1974 in Wien.
Orte
Wohnort:
Quellen
Österreichischen Staatsarchiv (ÖStA), Verbindungsarchiv K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt, Amt der Burgenländischen Landesregierung (1994): Burgenländische Heimatblätter, 56. Jahrgang, Heft Nr. 3, matricula online; Photo: Die Furche Nr. 6 vom 05.02.1972