Dr. Heinrich Prinz zu Schwarzenberg

Heinrich Schwarzenberg

Personalia

Geboren:

29. Jänner 1903, Preßburg

Gestorben:

18. Juni 1965, Wien

Beruf:

Gutsbesitzer

Verfolgung:

Haft 28.10.1943 - 28.01.1944, KZ Buchenwald 28.01.1944 - 19.07.1944

KZ-Nummer:

20225

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.St.V. Cimbria Innsbruck

ÖCV:

K.Ö.H.V. Alpinia Innsbruck, K.a.V. Rheno-Danubia Innsbruck, K.a.V. Marco-Danubia Wien, K.Ö.H.V. Carolina Graz, K.Ö.St.V. Glückauf Leoben, A.V. Austria Innsbruck

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Der aus hochadeligem Hause stammende Heinrich Prinz zu Schwarzenberg besucht als Sohn eines k. u. k. Generalmajors verschiedene Schulen und Gymnasien im Bereich der alten Monarchie. Pressburg [Bratislava], Wien, Lernberg [Lwiw], Pardubitz [Pardubice] (Ostböhmen), Stanislaus [Stanislawow] (Galizien), Brandweis/Eibe [Brandys] (Böhmen), Budweis [Ceske Budejovice], St. Paul im Lavanttal sind die Stationen, bevor er am Kollegium Kalksburg seine Matura 1922 ablegt. Er beginnt dann das Jus-Studium in Wien und geht im dritten Semester nach Innsbruck, wo er 1923 bei der Studentenverbindung Austria Innsbruck aufgenommen wird. Ab diesem Zeitpunkt prägt das katholische Couleurstudententum seinen weiteren Lebensweg.

Gemeinsam mit anderen gründet er in Innsbruck 1927 die Studentenverbindung Rheno-Danubia. Auch auf pennalen Boden ist er aktiv, die Mittelschulverbindung Cimbria Innsbruck macht ihn bereits 1924 zu einem der ihren. Nach der Promotion 1928 zum Dr. iur. beginnt Heinrich Prinz zu Schwarzenberg als Volontär bei der Tiroler Landesregierung und findet seiner Herkunft und Überzeugung nach bald zum Heimatschutz. Er ist Mitbegründer der VF in Tirol.

1933 wechselt Heinrich Prinz zu Schwarzenberg in den Auswärtigen Dienst in Wien und ist jeweils für kurze Zeit an den Österreichischen Gesandtschaften in Budapest und Rom eingesetzt. 1934 wird er Sekretär des Unterrichtsministers Dr. Hans Pernter. 1936 wird in Österreich die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Als ältester Einjährig-Freiwilliger leistet er seinen Dienst 1937/38 beim Österreichischen Bundesheer (Artillerie) und entkommt so durch die Übernahme des Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht der Verfolgungswelle der ersten Tage nach dem Anschluss. Im September 1938 wird er aus der Wehrmacht entlassen, vorher bereits schon als Beamter.

Nachdem Adolph Fürst zu Schwarzenberg (1890–1950) als Gegner des Naziregimes gezwungen ist, ins Ausland zu emigrieren, überträgt er Heinrich Prinz zu Schwarzenberg die Güterverwaltung. Als dieser eine Reise, die er als Generalbevollmächtigter der Schwarzenbergischen Familienbesitzungen (Schwarzenberg’sches I. Majorat) nach Italien macht, wird er in Abwesenheit als „reichsfeindlich“ eingestuft und es wird ihm die Wiedereinreise nach „Großdeutschland“ verwehrt. Die Besitzungen einschließlich der im Protektorat Böhmen und Mähren werden konfisziert. Heinrich Prinz zu Schwarzenberg bleibt in Italien, wird aber nach dem Sturz Benito Mussolinis nach dem Badoglio-Waffenstillstandsabkommen vom 3.9.1943 auf Weisung Heinrich Himmlers durch die nach Italien eingedrungene Gestapo am 28.10.1943 verhaftet und über Genua, Mailand, Verona, Innsbruck und Linz am 28.1.1944 in das KZ nach Buchenwald gebracht. Durch Intervention von Freunden gelingt es, ihn kurz vor der großen Verhaftungswelle nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler am 19.7.1944 aus dem KZ freizubekommen. Er wird in einem Linzer Rüstungsbetrieb zwangsweise dienstverpflichtet und bleibt dort bis zum Kriegsende.

Nach dem Krieg gelingt es Heinrich Prinz zu Schwarzenberg, die in Österreich und Westdeutschland konfiszierten Besitzungen zurückzubekommen, nicht aber die Besitzungen in der Tschechoslowakei, die auf Grund der sog. Benes-Dekrete 1947 durch die neuen kommunistischen Machthaber entschädigungslos enteignet worden sind. Er widmet sich als Generalbevollmächtigter der Restrukturierung der zurückerhaltenen Besitzungen.

Orte

Verfolgung:

KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Wohnort:

Quellen

  • Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 317/318.

Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 14.10.2022.

Heinrich Prinz zu Schwarzenberg

Gutsbesitzer
AlIn, R-D, M-D, Cl, GlL, AIn, CII, Gu, LAB
* 29. Jän. 1903
Preßburg
† 18. Juni 1965
Wien
Haft, KZ Buchenwald