Dr. Hans Völkl

Personalia

Geboren:

26. Juni 1909

Gestorben:

22. Mai 1994

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 11.03.1938 - 25.03.1938,
Entlassung 1939

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.St.V. Bavaria Wien

ÖCV:

K.Ö.St.V. Rudolfina Wien

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Hans Völkl besucht die Mittelschule in Wien und tritt 1926 der Mittelschulverbindung Bavaria Wien bei. Nach der Matura studiert er an der Wiener Universität Rechtswissenschaften. 1929 wird er zusätzlich Mitglied bei der Studentenverbindung Rudolfina. Nach der Promotion 1934 tritt er in die Dienste der Post- und Telegraphendirektion. Er engagiert er sich im „Christlich-Deutschen Turnerbund“ [heute Sportunion]. 1938 versieht er seinen Dienst im Bundesministerium für Handel und Verkehr, Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung.

Am 11. März 1938 wird hier in der Postdirektion auf Weisung des Ministeriums ein Journaldienst mit verlässlichen Beamten eingerichtet. Die Leitung hat Dr. Karl Dworschak und auch Hans Völkl gehört dazu. Als sich Bundeskanzler Schuschnigg mit den Worten „Gott schütze Österreich“ im Rundfunk verabschiedet, schickt Dr. Dworschak die anwesenden Beamten nach Hause. Nur die beiden Rudolfinen harren aus, da noch keine entsprechende Weisung aus dem Ministerium gekommen ist. Sie wollen ordnungsgemäß die Amtsgeschäfte an die neuen Machthaber übergeben. Vorerst brennen aber noch die Öfen in der Postgasse 8, um belastendes Material zu verheizen. Gegen 22 Uhr stürmt eine wilde Horde ab 15 Jahren mit Hakenkreuzbinden am Arm, mit Pistolen und Revolvern wild herumfuchtelnd, in die Postdirektion. Sie setzen die beiden sofort in Schutzhaft. Dem angerichteten Vandalismus fällt auch eine Büste von Engelbert Dollfuss zum Opfer. Als sie unter Hans Völkl Ausweisen den Turnerpass finden, der ihn als Angehörigen des Wehrzuges der „Christlich Deutschen-Turnerschaft“ ausgewiesen hat, wollen sie ihn „an die Wand stellen“. Hans Völkl Bruder Karl, der zwischenzeitlich mit einem Polizeioffizier dazu gestoßen ist, versucht sie freizubekommen, wird aber selber verhaftet. Sie werden dann mit dem Taxi, das die Verhafteten selbst bezahlen „dürfen“, in das Polizeigefangenenhaus gebracht. Dort werden sie getrennt, und Hans Völkl muss die nächsten 14 Tage mit Franz Olah, dem späteren Innenminister, die Zelle teilen. Nach der Haft meldet er sich wieder zum Dienst bei der Post, wird aber vom neuen Leiter für nicht würdig befunden, als Akademiker Dienst zu versehen. Er wird dann verschiedenen Postämtern zugeteilt, am längsten bleibt er zum Sortieren der Briefe und Pakete im Postamt Westbahnhof. Im März 1939 wird er jedoch auch dieser Tätigkeit nicht mehr für würdig befunden und nach der Berufsbeamtenverordnung aus dem Postdienst entlassen.

Nach dem Krieg wird Hans Völkl rehabilitiert, wieder in den Postdienst aufgenommen und geht dort in den Ruhestand.

Orte

Wohnort:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 570/571.

Hans Völkl

Beamter
Rd, BVW
* 26. Juni 1909
† 22. Mai 1994
Entlassung, Haft