Ministerialrat Mag. Rudolf Kirchmayer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft und Strafkompanie 28.11.1941 - 02.02.1945, Flucht 02.02.1945
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Rudolf Kirchmayer tritt bereits als Einjährig-Freiwilliger 1936 der Studentenverbindung Rudolfina bei. Im Herbst 1937 beginnt er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien.
Nach dem Anschluss gelingt ihm die Rettung diverser Verbindungsutensilien. Er wird, nachdem der letzte Senior (Vereinsobmann) Rudolfinas zur Wehrmacht eingezogen worden ist, auf einer illegalen Veranstaltung zum Senior gewählt. In seiner Wohnung wird nun in der Verbindungsbetrieb aufrechterhalten. Ihm wird das Studium sehr erschwert und so bewirbt er sich um einen Studenteneinsatz. Er wird in das Finanzamt Fünfhaus vermittelt, wo er u. a. steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigungen für jüdische Reichsflüchtlinge zu erstellen hat. Hier kann er vielen helfen.
Im August 1939 wird Rudolf Kirchmayer zur Wehrmacht eingezogen. Wegen kritischer Äußerungen über das Hitler-Regime wird er am 28.11.1941 an der Ostfront in Untersuchungshaft genommen und in das Wehrmachtsgefängnis Borisov eingeliefert. Am 2.3.1942 wird er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Aufenthalt in verschiedenen Wehrmachtsgefängnissen kommt er zu einer Feldstrafgefangenenabteilung zum „Strafvollzug unter erschwerten Bedingungen“ und wird in einem Hydrierwerk sowie in den Sümpfen von Wolchov eingesetzt. Mit 46 kg wird er dann in ein Inquisitenlazarett eingeliefert. Nach einiger Zeit ist er soweit wieder kuriert, dass er zu neuerlichen Einsätzen kommt. So u. a. in die Eifel, wo ihm im Zuge des alliierten Vormarsches am 2.2.1945 die Flucht gelingt. Er schlägt sich nach Wien durch und kann als „U-Boot“ bis zum Kriegsende in verschiedenen Lazaretten überleben.
Bereits am 18.5.1945 lädt er als noch amtierender Senior zur ersten Veranstaltung Rudolfinas ein.
Orte
Wohnort:
Quellen
- Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 365.