Dkfm. Eduard Geyer jun.

Eduard Geyer jun.

Personalia

Geboren:

6. April 1909, Königstetten

Gestorben:

13. Oktober 1991, Klosterneuburg

Beruf:

Finanzbeamter

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 (einige Tage), Entlassung

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.M.V. Arminia Klosterneuburg, K.Ö.St.V. Markomannia St. Andrä, K.Ö.St.V. Waldmark Horn

ÖCV:

K.H.V. Welfia Klosterneuburg, K.Ö.St.V. Austria Wien

Lebenslauf

Eduard Geyer (jun.), der während der Schulzeit bei der Mittelschulverbindungen Waldmark Horn und Markomannia beitritt, studiert nach der Matura an der Hochschule für Welthandel in Wien. Er tritt 1930 der Studentenverbindung Austria Wien bei.

Nach dem Studium ist Eduard Geyer (jun.) Beamtenanwärter im Finanzministerium. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert er sich bei der Christlich-Deutschen Turnerschaft und in den Wehrverbänden des Heimatschutzes.

Er berichtet über den 11.3.1938: „Gegen Abend erhielt ich vom Bezirkskommando der Frontmiliz den Auftrag, die Stimmung in den umliegenden Ortschaften zu erkunden und eventuell Verstärkung für die bereits in Tulln stationierten Milizeinheiten zu holen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Schuschnigg bereits seine berühmte Abschiedsrede gehalten und die Bereitschaft, sich den Frontmilizen anzuschließen, ist nicht mehr vorhanden, im Gegenteil, immer wieder bemerkte ich, wie sich LKWs mit hakenkreuzfahnenschwingenden Insassen in Richtung Tulln bewegen. Ich eilte zurück nach Tulln und erstattete dem Bezirkshauptmann darüber Bericht. Da marschiert auch schon am Hauptplatz von Tulln eine Musikkappelle auf, und die Gendarmen holen aus ihren Taschen Hakenkreuzbinden.“

Am nächsten Tag wird Eduard Geyers (jun.) Vater und am Sonntag (13.3.1938) er selbst verhaftet, zunächst in den Gemeindearrest in Königstetten und dann nach Tulln ins Bezirksgericht gebracht. Die Haft wird mit dem Schutz vor der aufgebrachten Bevölkerung begründet. Im Gefängnis trifft er neben seinem Vater auch andere angesehene Persönlichkeiten, unter den ca. 30 Männern den Landeshauptmann Josef Reither und Professor Heinrich Dopplinger. Nach einigen Tagen wird Eduard Geyer (jun.) nach einer Loyalitätserklärung entlassen.

Am 1.7.1938 wird er – entgegen früherer Zusicherung – nicht in das Beamtenverhältnis übernommen und im Feber 1939 erhält er die Mitteilung, dass „auf Grund des § 4 Abs. 2 der Verordnung zur Neuordnung des Österreichischen Berufsbeamtentumes“ sein Dienstverhältnis im Finanzministerium „mit Wirksamkeit vom 28. Februar 1939“ aufgelöst sei.

Orte

Wohnort:

Wiener Straße 141 (Königstetten)

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 300/301.; Photo: ÖVfStg

Eduard Geyer jun.

Finanzbeamter
Wl, AW, ARK, MMA, WMH
* 6. Apr. 1909
Königstetten
† 13. Okt. 1991
Klosterneuburg
Entlassung, Haft