Michael Magerl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1.10.1938 (kurze Zeit)
Mitgliedschaften
CV:
Lebenslauf
Michael Magerl wird in Wusleben bei Pfraumberg/Böhmen 1879 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mies bei Pilsen studiert Michael Magerl Theologie in Prag. 1903 empfängt er hier die Priesterweihe und wirkt zunächst als Kaplan. Er wird dann mit der Aufgabe betraut, die Wochenschrift „Egerland“ auf eine wirtschaftlich gesicherte Grundlage zu stellen. Diese Aufgabe fasziniert ihn so, dass er zum „Pionier der katholischen Presse des Sudetenlandes“ wird. Unermüdlich am genossenschaftlichen Zusammenschluss der katholischen Presseunternehmen tätig, gelingt ihm 1925 die Gründung des großen Tagblattes, die „Deutsche Presse“, und des Verlages „Vita“ samt Druckerei in Prag.
In den letzten Septembertagen 1938, unmittelbar vor der Besetzung des Sudetenlandes durch Adolf Hitler, lässt Michael Magerl in den sudetendeutschen Zeitungen noch Aufrufe gegen das NS-Regime veröffentlichen. So ist es kein Wunder, dass die Gestapo am 1. Oktober 1938, dem Tag des Einmarsches, die verschiedenen Betriebe des Pressevereins versiegelt und Michael Magerl in Schutzhaft genommen hat. Aus gesundheitlichen Gründen wird er aus dem Gestapo-Gefängnis in Karlsbad wieder entlassen.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wird er erneut einvernommen, die Gestapo verzichtet dann aber auf die Verhaftung des todkranken Mannes. Seine letzten Jahre verbringt er in Franzensbad. Michael Magerl stirbt am 28. Jänner 1945 im Krankenhaus in Aussig. Da die Überführung nach Eger nicht gestattet wird, findet die Beerdigung auf dem Friedhof in Aussig statt.
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 417.