Anton Plattner OPraem

Anton Plattner ist letzter Obmann der Brixener Studentenverbindung Unitas (1919–1921) und studiert als Mitglied des Augustiner-Chorherren-Klosters Neustift bei Brixen Theologie in Brixen. Er muss nach der Machtübernahme durch die italienischen Faschisten Südtirol und sein Kloster verlassen und kommt 1923 nach Innsbruck, wo er in das Kloster der Prämonstratenser Chorherren in Wilten eintritt.

1925 wird er als „Ehrenbursch“ in die Mittelschulverbindung Amelungia Innsbruck aufgenommen. 1929 kann Anton Plattner in seiner Heimatgemeinde Mühlau Primiz feiern.

Die Gottesdienste Anton Plattner, seit 1937 Pfarrer in Innsbruck-Amras, haben einen starken Zulauf. Aufgrund seiner Predigten muss er an die siebzig Verhöre durch die Gestapo und zwölf Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. 1939 und 1941 wird er im Innsbrucker Polizeigefängnis eingesperrt. 1941 soll er nach Berlin überstellt werden und nur das beherzte Eintreten der Stecher-Bäuerin, Maria Mayr, rettet ihn davor. Mit umgehängtem Mutterkreuz macht sie den Verantwortlichen mit den Worten „[…] wenn der Führer wüsste, was ihr macht […]“ klar, dass der Pfarrer freizulassen ist. Seiner Verbindung Amelungia rettet Anton Plattner die Fahne, die das Dritte Reich in seiner Bettdecke eingenäht übersteht – ist sie doch Symbol der Gemeinschaft, die sofort nach dem Krieg mit neuer Kraft die Reaktivierung der Verbindung zustande bringt.

Unter seinem Vorsitz kann der TMV am 16.6.1945 wieder seine Arbeit aufnehmen.