Dr. Rudolf Schiessl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Geheimer Verbindungsbeitritt 1939,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Rudolf Schiessl besucht das Franziskanergymnasium in Hall/Tirol und wird tritt dort 1935 der Mittelschulverbindung Sternkorona Hall bei. Unter seiner Führung als Obmann sind die Vorbereitungen zum 50. Stiftungsfest, das vom 11. bis 13. Juni 1938 feierlich begangen werden soll, in vollem Gange. Stattdessen muss aber nach der Okkupation Österreichs im März 1938 der Verbindungsbetrieb eingestellt werden. Als Obmann der Verbindung wird er zweimal polizeilich einvernommen und von dem für die Sternkorona Hall bestimmten „Stilllegungskommissar“ [wahrscheinlich von einem Beauftragten des „Stillhaltekommissars“ für Vereine, Organisationen und Verbände] vorgeladen.
Nach der Matura im Jahre 1939 – das Franziskanergymnasium ist inzwischen eine Oberschule für Knaben geworden – beginnt Rudolf Schiessl sein Lehramtsstudium mit Hauptfach Biologie zunächst an der Universität in Wien, da die Universität Innsbruck im WS 1939/40 vorübergehend geschlossen ist. Er setzt das Studium in Innsbruck fort und wird am 17. November 1939 bei der zwar offiziell aufgelösten, aber geheim im Untergrund weiter aktiven Hochschulverbindung Leopoldina aufgenommen. Rudolf Schiessl tritt 1943 seinen Dienst als Lehrkraft an der Oberschule in Hall an. Dort schließt er sich in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs zusammen mit Gottfried Pfeifauf der Haller Widerstandsgruppe um Anton Haller an.
Nach dem Krieg und dem Ende der NS-Herrschaft schließt Rudolf Schiessl 1945 das Lehramtsstudium mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Seinen Lehrberuf übt er zunächst in Schwaz und dann in Innsbruck aus, wo er Direktor des Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Innsbruck-Sillgasse wird.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 295/296.