Fritz Mankowski
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Geheimer Verbindungsbeitritt am 15.10.1943
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Fritz Mankowski wird in Wien als Sohn eines ehemaligen Berufsoffiziers geboren, der 1920 nach Graz übersiedelt. Dort absolviert er 1937 das Realgymnasium in der Lichtenfelsgasse. Von dem bekannten späteren Studentenseelsorger und Seckauer Mönch P. Laurentius Hora wird er animiert, in das dortige Stift einzutreten.
Der Abt rät aber Fritz Mankowski, zuerst das Einjährig-Freiwilligenjahr beim Bundesheer abzuleisten. Das macht er, wird aber während dieses vom Anschluss überrascht und danach gleich in die deutsche Wehrmacht übernommen, wo er verbleibt. So machte er den Polen- und den Balkan-Feldzug mit.
Nach seinem Einsatz im Griechenland sucht Fritz Mankowski um Studienurlaub an. Da er diesen für ein Theologiestudium nicht bekommen hätte, gibt er Medizin an. Er wird in der Folge in die Studentenkompanie Graz versetzt und beginnt mit dem Medizinstudium.
Bereits 1939 sammelt sich auf Initiative der Studentenverbindung Carolina eine Gruppe katholischer Hochschüler, die sich in der Barbara-Kapelle des Grazer Doms treffen und daher auch Barbara-Gemeinde genannt wird. Aus diesem Kreis gewinnt die Carolina ihre „illegalen“ Mitglieder.
Zu dieser Barbara-Gemeinde stößt auch Fritz Mankowski, deren spiritueller Mittelpunkt er bald wird und der sich auch als mutiger Bekenner seines Glaubens erweist. So hat er zweimal unter Protest die Vorlesung des Histologie-Professors Alfred Pischinger verlassen. Das erste Mal, weil dieser das Alte Testament als Pornographie bezeichnet, das zweite Mal, weil er sich öffentlich rühmt, seinen gehirngeschädigten Sohn der Euthanasie übergeben zu haben.
Dies hat zur Folge, dass Fritz Mankowski sein Studium aufgeben muss. Er wird daher im Herbst 1943 wieder an die Ostfront versetzt, lässt sich aber vorher noch bei der Studentenverbindung Carolina „illegal“ aufnehmen. Bereits zu Pfingsten 1942 hat er in Seckau die Oblation abgelegt. Das ist das Versprechen, ein christliches Leben in enger Verbundenheit mit einem bestimmten Kloster zu führen. Der Oblate wird Mitglied der klösterlichen Familie, ohne jedoch im Konvent zu leben.
Fritz Mankowski ist ein begnadeter Lyriker und auch Prosadichter, viele seiner Texte sind erhalten geblieben. Am 9. Januar 1944, einen Monat vor seinem Tod, schreibt er zum letzten Mal einen Brief an seine Eltern, der mit nachstehenden Versen beginnt:
Das Mondlicht fließt auf fremdes Land,
fremd ist, wohin wir fahren –
Doch über uns ist Gottes Hand,
die möge uns bewahren.
Wir danken ihm so manchen Tag,
da uns die Erde blühte,
so manchen heißen Herzensschlag,
darin die Freude glühte –
Wir wissen: Mächtig ist das Licht,
das Er in uns entzündet,
so fürchten wir das Dunkel nicht,
in das die Reise mündet.
Anfang Februar 1944 fällt er 25jährig bei Nikopol (Sowjetunion) bei der Bergung eines Verwundeten und wird in der Nähe des Wasserturms von Tok an der Bahnstrecke Nikopol–Apostolowo begraben. Wegen der Manganvorkommen wird Nikopol von der deutschen Wehrmacht heftig verteidigt. Kurz, nachdem Fritz Mankowski gefallen ist, wird der Brückenkopf am 16. Februar 1944 geräumt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 02.10.2022.