Josef Dungl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
NS-Euthanasieprogram 12.08.1940, Ermordet am 28.08.1940
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Josef Dungl besucht in Wien das Gymnasium und wird am 15. Juni 1922 Mitbegründer der Mittelschulverbindung Donaumark. Nach der Matura beginnt er sein Jus-Studium und wird 1925 bei der Studentenverbindung Danubia aufgenommen.
Er leidet an Epilepsie, die zunächst in der Psychiatrischen Universitätsklinik behandelt wird. Deswegen kann er sein Studium nicht beenden. Am 11. Juni 1930 wird er in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ auf der Baumgartner Höhe in Wien zur weiteren stationären Behandlung verlegt.
Nach dem Anschluss fällt Josef Dungl deswegen unter das NS-Euthanasieprogramm („Aktion T 4“). Er wird am 12. August 1940 in eine „Heilanstalt“ ins Altreich abtransportiert – so die „offizielle“ Lesart. Zur Tarnung erhält seine Mutter die Mitteilung, er sei in die Anstalt Sonnenstein bei Pima/Sachsen verlegt worden. In Wirklichkeit wird er am 12. August 1940 nach Schloss Hartheim bei Linz überstellt, dort am 28. August 1940 mit Gas ermordet und anschließend verbrannt. Einer der Vergasungsärzte und T 4-Gutachter ist der stellvertretende ärztliche Leiter von Hartheim, Anstaltsarzt SS-Obersturmführer Georg Renno (1907–1997).
Am 21. September 1940 wird Josef Dungls Urne auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 56.; Photo: ÖVfStg