Oberstudienrat Dr. Alfred Kislinger
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 02.04.1938 - 08.08.1938,
KZ Dachau 08.08.1938 - 21.04.1939
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Alfred Kislinger besucht das Gymnasium in Ried im Innkreis und inskribiert nach der Matura 1936 an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien für das gymnasiale Lehramt. Er tritt 1936 der Studentenverbindung Austria Wien bei.
Unmittelbar nach dem Anschluss begibt er sich nach St. Florian in das Chorherrenstift, wo er mit seinem Maturakollegen Lambert Weißl, der am Priesterseminar studiert, zusammentrifft. Bei einem Spaziergang schreiben sie auf eine Parkbank das nachstehende Schmähgedicht:
Dieser Vorgang wird von einer Frau beobachtet. Die beiden jungen Burschen werden daraufhin von ihr denunziert. Sie werden beide am 2.4.1938 verhaftet. Alfred Kislinger wird am 25.5.1938 zu drei Monaten Arrest verurteilt, die er in Linz verbüßt.
Am 8.8.1938 wird Alfred Kislinger dann ohne weiteres Urteil zusammen mit Lambert Weissl in das KZ Dachau überstellt und dort bis zum 21.4.1939 festgehalten. Nach der Haft beendet er sein Lehramtsstudium, wird aber wegen politischer Unzuverlässigkeit nicht in den Schuldienst übernommen. Er wird zum Militärdienst eingezogen und kehrt im Mai 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft heim.
Nach dem Krieg erteilt er 1946–1952 Sprachunterricht in Latein zunächst am Rieder Gymnasium und später dann in Linz.
Quellen
- Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 162/163.