Paul Flach
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.02.1943 - 31.12.1943,
Arbeits- und Erziehungslager (AEL) Reichenau 1944,
Haft 27.03.1944 - 31.12.1944,
Mitgliedschaften
KÖL:
Lebenslauf
Paul Flach wird als Sohn des Bahnmeisters Albin Flach und seiner Ehefrau Anna, geborene Loos, in Zams geboren.
Paul Flach ist seit Ostern 1936 Gruppenführer im Bund Neuland. Nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich gehen alle Gruppen in den Untergrund. Er führt seine Gruppe heimlich weiter. 1939 erhält er wegen seiner Aktivitäten Gauverbot und geht nach Innsbruck. Im Jahr 1940 gründet er eine illegale Gruppe der bündischen Jugend in Innsbruck, im August dieses Jahres trifft er sich mit Kaplan Johann Nebenführ (1916-2004) aus Laa an der Thaya und dessen in der Wachau gegründeten Gruppe. Sie wollen in Zukunft zusammenarbeiten und weitere Gruppen aufbauen. Im Dezember 1940 wird im ganzen Gaugebiet Tirol-Vorarlberg die katholische Pfarrjugend und die Marianische Kongregation verboten. Die Innsbrucker Gruppe unter Leitung von Paul Flach übernimmt daraufhin in Zusammenarbeit mit P. Alois Schrott SJ die weitere Schulungsarbeit der Mittelschuljugend.
Im Herbst 1942 erfolgen die ersten Anzeigen bei der Gestapo gegen Paul Flach. Am 12. Februar 1943 wird Paul Flach morgens früh von der Gestapo verhaftet, da er u.a. im Verdacht steht, mit der „Weißen Rose“ in München in Verbindung zu stehen. Ebenso ergeht es auch Kaplan Nebenführ und anderen verantwortlichen Gruppenleitern. Flach wird in verschiedenen Gefängnissen und im AEL Reichenau bei Innsbruck festgehalten und im Prozess am 27. März 1944 zu 18 Monaten Gefängnis wegen „Geheimbündelei“ verurteilt. Das akademische Ehrengericht der Universität Innsbruck entzieht ihm am 9. Juni 1944 die Studienzulassung an allen deutschen Universitäten.
Am 31. Dezember 1944 gelingt ihm während eines Bombenangriffes die Flucht aus dem Gefängnis. Er taucht in Kärnten unter und überlebt so den Krieg.
1958 wird er Mitglied der Studentenverbindung Theresiana Innsbruck und 1960 heiratet der in Innsbruck. Dort geht er schließlich in Pension und verstirbt 1999.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 74/75.
Matricula Online
Archiv KÖL Theresiana