Dr. Hanns Sassmann
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Hanns Sassmann wird als Sohn eines Restaurantbesitzers in Wien-Favoriten und ehemaligen Dragoneroffiziers („Windischgrätz-Dragoners“) geboren. Sein Vater vermittelt ihm eine katholisch-österreichische Gesinnung und – wohl berufsbedingt – eine offene Gastfreundschaftshaltung. Hanns Sassmann besucht die Volksschule der Schulbrüder und danach das Gymnasium in der Rainergasse (5. Bezirk). Sozialisiert und geprägt wird er in der Katholischen Jugend seiner Heimatpfarre „Maria Königin des Friedens“.
Seine weltanschauliche Fundierung führt ihn nach dem Anschluss in den Widerstand. So ist Hanns Sassmann einer der jüngsten Teilnehmer an der Kundgebung im Wiener Stephansdom am Rosenkranzfest, dem 7. Oktober 1938. Nach einem Wehrertüchtigungslager und der sog. „Kriegsmatura“ wird er am 4. Februar 1943 zur deutschen Wehrmacht eingezogen und Anfang 1944 an die Ostfront versetzt. Bereits nach wenigen Wochen wird er an beiden Knien und am Oberschenkel so schwer verletzt, dass er am 17. November 1944 nach einem mehrmonatigen Lazarettaufenthalt aus der Wehrmacht entlassen wird. Er muss noch lange nach Kriegsende auf Krücken gehen.
Bis zum Kriegsende besucht Hanns Sassmann den Vorsemesterlehrgang an der Wiener Universität und nimmt sein Engagement für die Katholische Jugend wieder auf. Nach Kriegsende beginnt er mit dem Studium der Geschichte und Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1949). Sein Doktorvater ist Hugo Hantsch. Neben dem Studium ist Hanns Sassmann am Aufbau der Katholischen Jugend beteiligt. Zu Weihnachten 1945 wird er vom Theodor Kardinal Innitzer zum Diözesanführer der Katholischen Jugend Wiens ernannt. Später ist er Bundessekretär und schließlich bis 1951 Bundesführerstellvertreter der Katholischen Jugend Österreichs.
Beruflich engagiert sich Hanns Sassmann nach dem Krieg bei dem Druck- und Verlagshauses Styria, wo er 1959 Direktor und 1968 Generaldirektor des Verlagshauses wird. Es hat diese Funktion bis 1994 inne und ist einer der bedeutendsten Zeitungsherausgeber Österreichs.
Orte
Wohnort:
Quellen
Hanns Sassmann zum 60. Geburtstag. Festgabe des Hauses Styria. Hg. von Maximilian Liebmann (Cl) und Dieter A. Binder (1984).
Csoklich, Fritz: In memoriam Hanns Sassmann, in: Geschichte und Gegenwart 16 (1997), S. 131–134.
Binder, Dieter A.: Hanns Sassmann, in: Faszinierende Gestalten der Kirche Österreichs. Hg. von Jan Mikrut. Band 8. Wien 2003, S. 291–296