Dr. Paul Weitlaner
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft März 1938 - 17.06.1938,
KZ Dachau 19.061938 - 21.04.1939,
Entlassung 1938
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Der 1884 im Pustertal geborene Paul Weitlaner zieht mit seiner Familie um die Jahrhundertwende nach Wörgl im Unterinntal um. Nach der Matura studiert er an der Universität Innsbruck Sprachwissenschaft und Geschichte. 1906 wird er bei der damals noch in Hall/Tirol residierenden Studentenverbindung Vindelicia aufgenommen. Sein Studium schließt er – nach kriegsbedingter Unterbrechung – 1919 mit der Promotion zum Dr. phil. und der anschließenden Lehramtsprüfung ab.
Nach Lehrtätigkeit in Innsbruck erfolgt 1929 die Berufung als Professor an die Handelsakademie in Linz. Hier betätigt er sich auch politisch: er wird in den Stadtrat gewählt und ist dort als Fürsorgestadtrat tätig.
Nach dem Anschluss wird Paul Weitlaner „wegen seiner patriotisch Österreichischen Gesinnung“ verhaftet und am 17.6.1938 ins KZ Dachau eingeliefert. Da er auch aus dem Schuldienst entlassen worden ist, bestreitet er nach der Enthaftung am 21.4.1939 seinen Lebensunterhalt als Versicherungsvertreter und durch Gelegenheitsarbeit.
Nach dem Krieg kann Paul Weitlaner an die Handelsakademie in Linz zurückkehren und wird dort bis zu seiner Pensionierung 1949 deren Direktor. Anschließend kehrt er in seine Wahlheimat Wörgl zurück und widmet sich wissenschaftlichen Arbeiten.
Die Universität Innsbruck ehrt Paul Weitlaner 1965 für seine wissenschaftlichen sowie heimatkundliehen Forschungen und Publikationen mit der Verleihung des Ehrenzeichens „Excellenti in litteris“ und seine Wahlheimat Wörgl verleiht ihm den Ehrenring.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 388/389.; Photo: ÖVfStg