Dr. Wilhelm Hüttl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Wilhelm Hüttl besucht die Handelsakademie in Linz, die er 1932 abschließt. 1930 tritt er der Mittelschulverbindung Welfia Linz bei. Dann wechselt er nach Graz, um dort als a. o. Hörer Medizin zu studieren. 1932 wird er Mitglied der Studentenverbindung Carolina. 1933 holt er die Gymnasialmatura nach und kann nun seine Studien als ordentlicher Hörer fortsetzen. In der Folge ist er Funktionär der VF.
Nach dem Anschluss muss Wilhelm Hüttl Hausdurchsuchungen erdulden und wird mehrmals von der Gestapo vorgeladen und verhört. Im Februar 1939 promoviert er zum Doktor der Medizin, kann aber keinen Ausbildungsplatz bekommen. Bei wiederholten Vorsprachen bei der Ärztekammer wird er mit den höhnischen Worten: „Ja, Herr Kollege, wären sie halt nicht beim CV gewesen“ abgewiesen. Er bringt sich als Praxisvertretung durch und wird im März 1940 zur deutschen Wehrmacht eingezogen. 1942/43 ist er als Musterungsarzt in Graz tätig. Es gelingt ihm, durch entsprechende Atteste die Einberufung und Frontabstellung von Cartellbrüdern und anderen Katholiken zu verhindern. Auf Betreiben eines beim Grazer Sanitätschef eingesetzten Kollegen wird er an die Ostfront nach Russland versetzt. Während eines Erholungsurlaubs in Polen wird er von der Gestapo in einen Keller geführt, in dem ca. zwanzig erschlagene Polen liegen, für die er „getarnte“ Totenscheine ausstellen soll. Unter dem Vorwand die benötigten Formulare zu holen, entfernt er sich und flüchtet an die Front. 1944 wird er an das Lazarett nach Wels versetzt, wo er von Dr. Rupert Hartinger auf Grund vertauschter Röntgenbilder wegen eines Magendurchbruchs einer fingierten Operation unterzogen und aus dem Heer entlassen wird.
Nach dem Krieg ist er als Arzt in Hartkirchen/OÖ tätig.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 140.