Dr. Wilhelm Zemljak
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft November 1939 - September 1944,
KZ Dachau September 1944 - April 1945
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Wilhelm Zemljak studiert nach der Matura Physik und beendet das Studium mit der Promotion zum Dr. phil. 1934 tritt er der Studentenverbindung Danubia Wien bei.
Nach dem Anschluss leitet er die legitimistische Widerstandsgruppe „Österreichische Volksfront“ in Linz, deren Ziel es ist, für ein unabhängiges demokratisches Österreich einzutreten. In ihrem Programm heißt es u. a.:
„Für uns jedoch steht fest, Österreich muss wieder selbständig und unabhängig werden, so oder so, los von Berlin ist die Parole, nur ein freies Österreich kann uns die Freiheit sichern.“
Diese Gruppe unterhält auch Kontakte zu den legitimistischen Widerstandsgruppen Burian [Oberleutnant Karl Burian (1896–1944), Senior des monarchistischen Corps Ottonia] und Hebra [Schriftsteller Wilhelm Hebra (1885–1944)]. Diese drei Gruppen sind schon sehr bald ausgeforscht und die Mitglieder von der Gestapo verhaftet worden.
Wilhelm Zemljak wird am 9.11.1939 festgenommen, zunächst im LG Wien inhaftiert, dann später über Salzburg und München nach Regensburg überstellt. Beim Prozess vor dem VGH wird er dort im Juli 1944 zu viereinhalb Jahren Zuchthaus wegen Briefverkehrs mit einer Polin verurteilt. Obwohl die Strafe durch die bis dahin erlittene Untersuchungshaft bereits abgegolten ist, wird er nicht entlassen, sondern im September 1944 in das KZ Dachau überstellt und dort befreit.
Nach dem Krieg eröffnet Wilhelm Zemljak in der Mozartstraße in Linz ein Sanitätshaus. 1954 scheidet er aus privaten Gründen aus der Studentenverbindung Danubia aus.
Von der Homepage des DÖW:
„Der Physiker Wilhelm Zemljak war Mitbegründer der „Österreichischen Volksfront“ (Gruppe Zemljak), „die neben den Legitimisten die Angehörigen aller sonstigen früheren österreichischen Parteien mit Ausnahme der Kommunisten umfassen und die Losreißung der Ostmark vom Reiche sowie die Errichtung eines selbständigen österreichischen Staates auf demokratischer Grundlage vorbereiten sollte“. Zemljak wurde im November 1939 festgenommen und am 17. 12. 1940 vom Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt, die Hauptverhandlung war am 18. 7. 1944.“
Quellen
- Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 402/403.
Photo und Text: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands unter www.doew.at; Stand: 22.10.2022.