Leopold Baron Popper von Podhragy
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1938 und 1939 (kurze Zeit),
Flucht 15.07.1939,
Arisierung 1939,
Todesurteil in Abwesenheit
Mitgliedschaften
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Leopold Baron Popper von Podhragy, auch der „Schöne Poldi“ genannt, wird als Sohn des jüdischen Holzindustriellen Alexander Freiherr Popper von Podhragy und seiner französischen Frau und Opernsängerin Blanche Marchesi in Wien geboren und wohl in Erinnerung an seinen Großvater Leopold Freiherr Popper von Podhragy auf Leopold benannt. Er nimmt im Ersten Weltkrieg als Offizier teil und rüstet als Oberleutnant des k. u. k. Infanterieregiment Nr. 88 ab.
1919 heiratet er die Operndiva Maria Jeritza, von deren Einkünften er lebt, bis er das elterliche Erbe antreten kann. 1924 kauft er mit seiner Frau Maria Jeritza den abgewirtschafteten Hatzlhof in Unternberg in St. Corona am Wechsel und lässt einen Maierhof erbauen und von 1924 bis 1926 das Schloss Unternberg errichten. Er unterhält beste Kontakte in die österreichische Innenpolitik, so beispielsweise zu Ernst Rüdiger Fürst von Starhemberg.
Mit der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland wird Leopold Baron Popper von Podhragy als sogenannter Halbjude eingestuft und mehrmals von der Gestapo verhaftet. Am 15. Juli 1939 gelingt ihm die Flucht über Paris nach London. Er wird in Abwesenheit zum Tode verurteilt und sein Besitz großteils arisiert. Zu den Besitztümern zählt unter anderem der halbe Wiener Schafberg und ein Bankhaus. Letzteres wird von den Nationalsozialisten liquidiert und das Vermögen sehr günstig der Gemeine Wien weitergegeben.
1951 kehrt Leopold Baron Popper von Podhragy aus dem englischen Exil nach Österreich zurück. Von seinem einstigen Vermögen wird ihm nur ein kleiner Teil zurückerstattet. Er heiratet ein zweites Mal.
Im Jahr 1983 verkauft der 96-jährige Baron Schloss Unternberg und seinen gesamten Besitz in St. Corona am Wechsel und zeiht endgültig nach Wien.
Leopold Baron Popper von Podhragy verstirbt 1986 im 100. Lebensjahr.
Orte
Wohnort:
Quellen
Prosl, Christian (2008): Tödliche Romantik. Das legitimistische akademische Corps "Ottonen" (Wien), wikipedia; Photo: ÖVfSG