Dr. Johann Sähly

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Johann Sähly (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

12. Februar 1909, Bürs

Gestorben:

4. August 2000, Hörbranz

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft Jänner 1940 (10 Tage)

Mitgliedschaften

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Johann Sähly wird im Alter von sechs Jahren Vollwaise. Nach der Bürgerschule besucht der Hochbegabte das Gymnasium in Feldkirch. Dort wird er 1925 bei der Mittelschulverbindung Clunia Feldkirch aufgenommen. Nach der 1929 mit Auszeichnung bestandenen Matura geht er nach Rom, um als Alumne des Germanieums an der Päpstlichen Universität Gregoriana Theologie zu studieren. Hier wird er auch 1935 zum Priester geweiht und erwirbt 1936 den theologischen Doktorgrad. Nach dem Studium kehrt er nach Feldkirch als Kooperator (Kaplan) zurück und wird Verbindungsseelsorger seiner Mittelschulverbindung Clunia Feldkirch. In dieser Funktion erlebt er die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich.

Nach dem Bürgerbräuattentat auf Adolf Hitler am 9. November 1939 verbreitet sich in Feldkirch das Gerücht, dass sich im Kirchturm ein Geheimsender befindet, mit dem Monarchisten mit dem Ausland in Verbindung stünden. Johann Sähly wird als Hauptverdächtiger im Jänner 1940 festgenommen und nach Innsbruck ins Gefängnis gebracht. Trotz strenger Verhöre, auch im Kreis der Ministranten und der Pfarrjugend, lässt sich kein Beweis konstruieren, und Johann Sähly wird wieder freigelassen.

1941–1947 ist er als Pfarrvikar in Feldkirch-Levis und 1948–1960 als Frühmesser in Dornbirn tätig, gleichzeitig auch 1952–1960 als Caritasdirektor in Feldkirch. Anschließend wirkt er bis zu seinem Tode als Pfarrer in Hörbranz.

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 498.

Johann Sähly

Priester
CLF
* 12. Feb. 1909
Bürs
† 4. Aug. 2000
Hörbranz
Haft