Hofrat Dr. Helmut Pontesegger

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie übersiedelt die Familie Pontesegger von Nordböhmen nach Feldkirch. Hier besucht Helmut das Bundesgymnasium, wo er 1927 mit Auszeichnung maturiert. 1925 tritt er der Mittelschulverbindung Clunia Feldkirch bei. Das juristische Studium absolviert er in Wien und Innsbruck und wird 1929 Mitglied bei der Studentenverbindung Austria Innsbruck. 1934 tritt er in die Dienste der Landesverwaltung zunächst als Polizeireferent in Bludenz und ab 1935 stellvertretender Direktor der Sicherheitsdirektion Bregenz, deren Hauptaufgabe die Bekämpfung der illegalen NS-Aktivitäten ist.

Nach dem Anschluss wird er drei Wochen in Schutzhaft genommen und entkommt durch Zufall einem Mordanschlag. Nach kurzer Verwendung beim Landrat in Bregenz wird er wegen seiner antinationalsozialistischen Einstellung als für den Dienst ungeeignet erklärt und 1939 „zur politischen Umerziehung und Anpassung an die Reichsverhältnisse“ auf Grund des NS-Beamtengesetzes in die preußische Rheinprovinz nach Aachen zur dortigen Bezirksregierung zwangsversetzt. Hier ist er bis Kriegsende im Widerstand tätig und wird von der amerikanischen Militärverwaltung als „acting Oberbürgermeister“ mit dessen Geschäften betraut. Er ist Nachfolger des am 25.3.1945 von einem Werwolf-Kommando umgebrachten Franz Oppenhoff.

Im Juli 1945 wird er zum Abteilungsleiter im wieder errichteten Regierungspräsidium ernannt. Im August 1946 kehrt er in seine Heimat zurück und ist bis zu seiner Pensionierung im Vorarlberger Landesdienst tätig, zuletzt als Hofrat.