Dr. Ferdinand Habl

Ferdinand Habl
Bild: ÖVfStG

Personalia

Geboren:

4. April 1912, Marienbad

Gestorben:

8. März 1992, Wien

Beruf:

Landtagsabgeordneter

Verfolgung:

Haft 28.01.1939 - 09.03.1939

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.B. Ostgau Wien, K.Ö.St.V. Austro-Bavaria Wien

ÖCV:

K.Ö.H.V. Pannonia Wien

Lebenslauf

Ferdinand Habl wird als Obermittelschüler 1929 bei der Mittelschulverbindung Austro-Bavaria aufgenommen. 1932 gehört er mit zu den Gründern der Studentenverbindung Pannonia. Von 1934 an ist er Funktionär der VF.

Er beteiligt sich mit anderen Bundes- und Cartellbrüdern an der „Österreichischen Volksbewegung“ (Alfred Alt, Josef Bischof, Josef Handschur, Josef Kessler und Johann Paukowitsch). Er wird in der Nacht vom 27. Jänner 1939 auf den 28. Jänner 1939 wegen Verdachtes der „Teilnahme an einer geheimen reaktionären Gesellschaft“ in Schutzhaft genommen und bis 9. März 1939 festgehalten. Im Mai 1940 wird Ferdinand Habl zur Wehrmacht eingezogen. Wegen einer Verwundung in Russland wird er zur Ausheilung nach Wien versetzt und erhält Studienurlaub. In dieser Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften mit der Promotion zum Doctor iuris 1942 und bewirbt sich um Aufnahme in den Gerichtsdienst; die Zustimmung wird aber immer wieder herausgeschoben, bis das Hauptpersonalamt des Reichsgaues Wien 1944 der Ernennung „zum Beamten auf Lebenszeit“ zustimmt. Die Gestapo – Stapoleitstelle Wien – gibt der Gauleitung folgende „streng vertrauliche“ Beurteilung Ferdinand Habls:

Der Obengenannte war früher Mitglied der CV-Verbindung „Pannonia“, der „Lueger-Jungfront“, der „Ostmärkischen Sturmscharen“ und der VF. Ferdinand Habl der seine während der Systemzeit gezeigte NS-gegnerische Einstellung auch nach dem Umbruch nicht änderte, saß wegen des Verdachtes der staatsfeindlichen Betätigung vom 28.1.–9.3.1939 in Schutzhaft ein.

Nach dem Krieg ist sein Bemühen, zusammen mit weiteren Bundesbrüdern Pannonia zu reaktivieren, was vereinsrechtlich am 8.6.1945 in die Wege geleitet wird. Nach 1945 gehört er als Mitglied der „Österreichischen Volksbewegung“ mit zu den Gründern der ÖVP, die in der Prälatur des Schottenstiftes in Wien begründet worden ist. Ferdinand Habl wird der erste Landesparteisekretär der ÖVP in Wien, 1950–1962 Obmann der Parteikontrolle sowie 1962–1978 Landtagsabgeordneter und Gemeinderat der Stadt Wien.

Orte

Wohnort:

Quellen

  • Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 322/323.

Ferdinand Habl

Landtagsabgeordneter
Pan, OGW, ABW
* 4. Apr. 1912
Marienbad
† 8. März 1992
Wien
Haft