Dr. Karl Gusenleitner
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung Juni 1938,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Karl Gusenleitner besucht nach der Volksschule in Ottensheim zunächst das Gymnasium des Zisterzienserstifts Wilhering und wechselt dann an das k. k. Staatsgymnasium Linz, wo er 1912 maturiert. Anschließend studiert er Medizin in Graz und wird 1912 Mitglied der Studentenverbindung Carolina Graz. Nach einer freiwilligen vormilitärischen Ausbildung nimmt er 1914 als Gefreiter am Ersten Weltkrieg teil und kehrt 1918 als Sanitätsleutnant aus Russland zurück. Anschließend setzt er sein Studium fort und wird 1919 zum Dr. med. univ. promoviert. Zwischen 1919 und 1923 ist er als Turnusarzt im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz in Linz und an der dortigen Frauenklinik tätig. Später arbeitet er an der Frauenklinik in Wels und wird hier Primararzt.
Nach dem Anschluss wird er im Juni 1938 aus politischen Gründen zwangspensioniert. Im Zweiten Weltkrieg ist er als Stabsarzt und Chirurg im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz in Wels, das als Reservelazarett A der deutschen Wehrmacht dient, tätig und rettet hier unzähligen Verwundeten das Leben. In den letzten Kriegstagen besorgt er in Wels die Entmachtung der örtlichen NS-Organe, organisiert die kampflose Übergabe der Stadt an die Amerikaner und wird von der Militärregierung hier am 4.5.1945 als Bürgermeister eingesetzt. Zu dieser Zeit grassiert in Wels Fleckfieber und Typhus. Getreu seinem Wahlspruch „Salus aegroti suprema lex medici“ kümmert er sich vorrangig um diese Kranken.
Im August 1945 wird er wieder mit der Leitung der Landesfrauenklinik Wels betraut und wirkt hier „ohne Unterschied des Standes oder der Versorgungskasse“. 1958 geht er als Wirklicher Hofrat in Pension.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 319.