Dr. Emil Seeberger
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 13.03.1938 (mehrere Monate),
Entlassung 1938,
Flucht 1945
Mitgliedschaften
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Emil Seeberger lernt zunächst in der FV Alemannia in seiner Heimatstadt Bludenz zusammen mit seinem Zwillingsbruder Franz Xaver das „fröhliche Verbindungsleben“ kennen, ehe er 1909 in Feldkirch in die noch verbotene Mittelschulverbindung Clunia Feldkirch eintritt mit der Absicherung „Bestätige, dass ich vollständig freiwillig der kath. Studentenverbindung Clunia beigetreten bin.“
Nach der Matura 1910 wechseln die Zwillingsbrüder nach Prag zum Studium der Rechtswissenschaften und werden dort im gleichen Jahr ihrer Matura bei der Studentenverbindung Saxo-Bavaria aufgenommen. Sein Studium beendet er 1915 mit der Promotion zum Doctor iuris in Innsbruck. 1917 tritt er der Studentenverbindung Austria Innsbruck bei. Anschließend rückt er beim 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger ein. Wegen einer schweren Kriegsverletzung als invalid erklärt scheidet er aus dem Militärdienst aus und wird bei der Statthalterei Prag beschäftigt.
Nach Kriegsende kehrt nach Vorarlberg zurück, wo er bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz eine Stellung annimmt. 1934 wird er Bezirkshauptmann in Bregenz.
Emil Seeberger wird am 13.3.1938 verhaftet [LGF Vr 195/38] und mehrere Monate festgehalten. Als Grund für seine Untersuchungshaft wird angegeben, dass sein Sohn bei einem Schulausflug einen Feldstecher benutzt haben soll, der in der Zeit vor dem Anschluss bei einem illegalen Nazi beschlagnahmt worden ist. Nach zahlreichen Verhören und umfangreichen Recherchen kommt er wieder frei, muss aber zwangsweise den öffentlichen Dienst verlassen. 1941 bis Kriegsende arbeitet Emil Seeberger als Angestellter in Dornbirn. 1945 soll er neuerlich als Geisel verhaftet werden, kann aber rechtzeitig flüchten.
Nach dem Einmarsch der französischen Truppen in Vorarlberg im Mai 1945 wird er vom französischen Militärgouverneur zum Landrat von Bregenz ernannt und anschließend vom Vorarlberger Landesausschuss mit der Führung der Geschäfte der Bezirkshauptmannschaft beauftragt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 522.; Photo: ÖVfStg