Viktor Pichler
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft Juli 1940 - Juli 1943,
Strafkompanie Juli 1943
Mitgliedschaften
ÖKV:
Lebenslauf
Viktor Pichler wird in Fladnitz als Sohn des Schuhmachermeisters Jakob und seiner Ehefrau Josefa, geborene Heuberger, geboren. Nach seiner Schulausbildung nimmt er am Ersten Weltkrieg teil und rüstet als Leutnant ab. Danach tritt er in das Grazer Priesterseminar ein und wird am 2. Juli 1922 zum Priester geweiht.
Danach ist er als Kooperator (Kaplan) in Grafendorf, Fehring, Schwanberg und St. Georgen ob Stiefing tätig. 1938 wird er schließlich Pfarrer in Lang in der Steiermark.
Als Pfarrer von Lang erlebt Viktor Pichler den Untergang Österreichs durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 12. März 1938.
Im Juli 1940 wird er von der Gestapo wegen Abhörens feindlicher Sender (Rundfunkvergehen) verhaftet. Ein Sondergericht verurteilt ihn zu drei Jahren Zuchthaus. Zur Strafverbüßung wird er ab September 1940 in verschiedene Arbeitslager ins Deutsche Reich überstellt, so z. B. zum Arbeitseinsatz im Aschendorfermoor bei Papenburg im Emsland und in Niederöfflingen bei Wittlich in der Eifel. Verschiedene Gnadengesuche des Grazer Ordinariats beim Reichsjustizminister sind erfolglos. Es erfolgt keine Entlassung aus der Lagerhaft.
Im Juli 1943 wird Viktor Pichler zu einer Strafkompanie in der deutschen Wehrmacht eingezogen. Danach kommt er in eine Sanitätstruppe im Lazarett Blaubeuren bei Ulm, wo er am 4. Mai 1945 von den Franzosen befreit wird. Bereits am 5. Mai 1945 wird er von den Franzosen entlassen und tritt, trotz einer Beinverletzung, den Heimmarsch an und erreicht Fladnitz am 10. Juli 1945.
Am 10. Oktober 1945 wird Viktor Pichler zum Pfarrer von St. Nikolai ob Draßling bestellt. Diese Funktion hat er bis zu seinem Lebensende inne. Er verstirbt im Sanatorium der Kreuzschwestern in Graz.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 462.
Diözesanarchiv Graz-Seckau
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