Dr. Heinrich Feucht

Personalia

Geboren:

10. Juni 1886, Weitra

Gestorben:

21. Mai 1974, Gmünd

Beruf:

Richter

Verfolgung:

Haft 03.07.1938 - 10.08.1938

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.St.V. Kuenring Krems, K.M.V. Leopoldina Gmünd, K.Ö.St.V. Waldmark Horn

ÖCV:

K.Ö.St.V. Austria Wien

Lebenslauf

Heinrich Feucht wird in Weitra als Sohn des Viehhändlers und Grundbesitzers Mathias und seiner Ehefrau Anna geboren. Nach der Matura studiert er Jus an der Universität Wien und wird 1907 bei der Studentenverbindung Austria Wien aufgenommen. Er promoviert 1913 und fängt danach als Richteramtsanwärter an zu arbeiten. 1915 wird er in den Militärdienst eingezogen und kehrt 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Danach arbeitet er wieder als Richteramtsanwärter und wird schließlich zum Richter ernannt. Er wird schließlich Richter im Bezirksgericht Weitra. In dieser Funktion geht er ab 1933 auch gegen Nationalsozialisten vor.

In Weitra erlebt er die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich. Am 3. Juli 1938 wird Heinrich Feucht verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, er hätte vor allem nationalsozialistische Häftlinge schlecht behandelt. Am 10. August 1938 wird er zwar wieder enthaftet, aber sofort aus dem Richteramt fristlos entlassen. Später wird diese Entlassung in eine Zwangspensionierung umgewandelt.

Zweifellos ergibt sich nach den Akten seine feindliche Einstellung gegen den Nat. Sozialismus. […] Dass sich Dr. Feucht jemals nationalsozialistisch betätigt hätte, halte ich für ausgeschlossen; er bietet nach seinem bisherigen Verhalten die unbedingte Gewähr dafür, dass er stets rückhaltlos für die unabhängige Republik Österreich eintreten wird.

Aus den Akten zu Wiedereinstellung 1945

Was Heinrich Feucht in der Zeit zwischen Entlassung und Kriegsende machte, ist leider nicht dokumentiert. Kurz nach Kriegsende, am 31. Juli 1945 wird er wieder in den Dienst gestellt und am 8. August 1945 mit der Leitung des Bezirksgerichts in Weitra in Niederösterreich betraut. Er bleibt in dieser Funktion bis zu seinem 70. Geburtstag und geht dann in den Ruhestand. Er verstirbt unverheiratet und kinderlos im Spital in Gmünd.

Orte

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 69.
Archiv der Republik (ÖStA)
Matricula Online

Heinrich Feucht

Richter
AW, KRK, LGD, WMH
* 10. Juni 1886
Weitra
† 21. Mai 1974
Gmünd
Haft