DDr. Eduard Michl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Gestapohaft 1940, Gestapohaft 1943-1944
Mitgliedschaften
UNITAS:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Eduard Michl maturiert am k. k. Theresianischen Gymnasium in Wien und beginnt anschließend das Studium der Biologie an der Universität in Wien, das er 1912 mit der Promotion zum Dr. phil. in Zoologie abschließt. Bis zum Ersten Weltkrieg arbeitet er als Assistent am biologischen Universitätsinstitut.
Nach dem Krieg kehrt er als Artillerieoberleutnant d. R. zurück und beginnt in Innsbruck mit dem Studium der Medizin. 1920 eröffnet und leitet er die Gründungsversammlung der ersten Unitas-Korporation (Studentenverbindung) in Österreich mit den Worten: „Hiermit eröffne ich als Ältester der Anwesenden die Versammlung zur Gründung eines W.K.St.V. Unitas in Innsbruck.“ – es ist die Geburtsstunde der Norica.
Nach seiner Promotion zum Dr. med. 1925 durchläuft er die weitere ärztliche Ausbildung an verschiedenen Kliniken und lässt sich als praktischer Arzt zunächst in Niederösterreich nieder und dann in Wien.
Nach dem Anschluss wird er 1940 wegen Hörens ausländischer Sender von der Gestapo verhaftet und 1943 wegen Aufbaus der Widerstandsorganisation „Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreichs“ (AFÖ). Im Prozess vor dem 5. Senat des Volksgerichtshofs am 14./15.8.1944 wird er vom Vorwurf der Vorbereitung zum Hochverrat, weswegen er in Untersuchungshaft sitzt, mangels Beweisen freigesprochen. Am 8.5.1941 werden Eduard Michl die beiden Doktortitel aus sogenannten politischen Gründen aberkannt.
Am 10.4.2003 wird ihm – wie vielen anderen Mitbetroffenen – posthum der Doktorgrad in einem feierlichen Akt der Universität Wien wieder zuerkannt und die Aberkennung als „von Anfang an nichtig“ erklärt.
„Einem einmal als richtig erkannten Weg treu zu bleiben, gehöre auch zur ‚Virtus‘, meinte er. So musste er denn auch in den Jahren 1938 bis 1945 vier Jahre in den Kerkern der Gestapo zubringen, weil er sich nie beugen wollte.“ – so im Nachruf von Leopold Rissinger.
Orte
Wohnort:
Quellen
- Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 216/217.