Dr. Josef Stampfl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft August 1944
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Der gebürtige Braunauer Josef Stampfl besucht das Gymnasium in Salzburg und ist 17-jährig an der Gründung der Mittelschulverbindung Almgau Salzburg 1901 beteiligt. Nach abgelegter Matura am Staatsgymnasium in Salzburg beginnt er das Studium der Rechtswissenschaften in Wien, wo er 1904 Mitglied der Studentenverbindung Norica wird. Das Studium beendet er in Graz. Dort schließt er sich der Studentenverbindung Carolina Graz an. Nach Promotion, Gerichtspraxis und Konzipiententätigkeit wird er in die Rechtsanwaltsliste eingetragen. 1916 eröffnet er eine Kanzlei in Linz, die er bis 1960 führen wird.
Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Mitglied der Provisorischen OÖ-Landesversammlung. 1925 zieht er in den Bundesrat ein. Nach seinen eigenen Angaben im Personalstandesblatt der Norica ist er 1918–1934 Vizebürgermeister und 1934–1938 Stadtrat in Linz.
Nach dem Anschluss 1938 wird er von dieser Position entfernt. Er betätigt sich nun als Rechtsanwalt. Als Strafverteidiger vertritt er auch Angeklagte vor dem Volksgerichtshof, wie den Linzer Karmeliter P. Paulus Wörndl OCD [1894–1944], der auf Grund seines Briefwechsels mit einem Soldaten, der einer österreichisch-norwegischen Widerstandsorganisation angehört hat, im Juni 1944 zum Tode verurteilt und am 26.6.1944 in Berlin-Plötzensee enthauptet wird. Der Verhaftungswelle nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 fällt dann auch Josef Stampfl zum Opfer. Er wird im Polizeigefängnis in Linz in Schutzhaft genommen und wiederholt einvernommen.
1945 wird er Landesparteiobmann der ÖVP in Oberösterreich und durch den Oberösterreichischen Landtag 1945–1949 in den Bundesrat entsandt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 530.
Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 14.10.2022.