Josef Schifferer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 17.06.1938,
KZ Dachau 17.06.1938 - 27.09.1939,
KZ Mauthausen 27.09.1939 - Frühjahr 1943
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Josef Schifferer besucht das Akademische Gymnasium in Salzburg und wird dort 1924 Mitglied der Mittelschulverbindung Almgau Salzburg. Nach der Matura 1925 geht er im WS 1925/26 nach Wien und beginnt an der Philosophischen Fakultät der Universität das Studium für das Lehramt in den Fächern Germanistik und Geschichte, das er 1932 mit der Lehramtsprüfung abschließt. 1925 tritt er der Studentenverbindung Austria Wien bei. Nach Salzburg zurückgekehrt, wird der junge Mittelschulprofessor 1935 Landesführer-Stellvertreter der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Jugendverbände. Im Herbst 1936 avanciert er zum Bundesführer-Stellvertreter des „Österreichischen Jungvolks“ und wird nach Wien berufen. Beim Pennälertag des Mittelschülerkartellverbandes 1937 in Salzburg hält Josef Schifferer beim Festkommers die Festrede. Gemeinsam mit Leopold Guggenberger und Friedrich Zacke organisiert er nach dem Berchtesgadener Abkommen vom 12.2.1938 bis zum 10. März 1938 Demonstrationen des „Österreichischen Jungvolkes“ gegen den geplanten Anschluss.
Nach dem Anschluss wird er sofort aus dem Staatsdienst entlassen und verhaftet und bis zum Frühjahr 1943 zunächst im KZ Dachau und dann in Mauthausen inhaftiert. Nach seiner Entlassung findet er Arbeit bei der Tierseuchenkasse in Salzburg, weil er als Professor „untragbar“ ist. Bereits im Sommer 1943 wird er aber aufgefordert, sich als „Kriegsfreiwilliger“ zu melden. Er kommt an die Ostfront, wo er im Zuge der „Operation Bagration“ der Roten Armee am 26.6.1944 bei den Kämpfen im Weichselbogen-nach Kameradenaussagen – durch einen Kopfschuss durch das Auge schwer verwundet wird. Er verstirbt in russischer Kriegsgefangenschaft im Lazarett in Bobrujsk (Weißrussland) am nächsten Tag.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 296/297.
Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 13.10.2022.