Dr. Eduard Geyer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 (einige Tage),
Haft 07.04.1938 - 24.05.1938,
KZ Dachau 24.05.1938 - 20.09.1938
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Eduard Geyer besucht das Gymnasium in Mährisch-Trübau, wo er 1891 maturiert. Nach Absolvierung des Einjährig-Freiwilligenjahres 1892 (Leutnant d. R.) geht er zum Studium der Medizin nach Wien, das er 1898 mit dem Dr. med. abschließt. 1892 wird er bei der Studentenverbindung Austria Wien aufgenommen.
1904 wird er Gemeindearzt in Königsterten (Bez. Tulln/NÖ), was er bis zu seinem Tode bleibt. Er betätigt sich auch politisch und sitzt 1912–1938 im Gemeinderat von Königstetten, zwölf Jahre davon als Vizebürgermeister. 1934–1938 ist er Funktionär der Vaterländischen Front. Ferner ist er auch im Vorstand der NÖ Ärztekammer tätig.
Am 12. März 1938 wird er hier verhaftet und nach Tulln gebracht. Nach einigen Tagen wird er gegen Gelöbnis entlassen. Zurück in Königstetten wird das Auto des Arztes von bewaffneten SA-Männern beschlagnahmt. Am 7. April 1938 wird er erneut, diesmal von der Gestapo, verhaftet und nach Wien in das Gestapo-Hauptquartier am Morzinplatz gebracht, nach kurzem Aufenthalt dort ins KZ Dachau überstellt. Zwischenzeitlich wird seine Familie genötigt, das Haus in Königstetten weit unter seinem Wert zu verkaufen.
Am 20. September 1938 kommt er aus dem KZ frei, muss sich aber der Gestapo zur Verfügung halten. Über seinen Dachau aufenthalt befragt, antwortet Eduard Geyer: „Können Sie schweigen? Ich auch!“ Er stirbt im September 1940 in Königstetten und findet in Klosterneuburg seine letzte Ruhestätte.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 88.; Photo: ÖVfStg