Dr. Johann Ott
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1943,
Ermordet am 28.09.1943
Mitgliedschaften
CV:
Lebenslauf
Johann Ott stammt aus dem heute nicht mehr bestehenden böhmischen Städtchen Duppau im Egertal [heute Truppenübungsplatz]. Er studiert nach der Matura Theologie in Prag und wird dort 1907 Mitglied der Studentenverbindung Ferdinandea Prag. Nach seiner Priesterweihe 1909 wirkt er zunächst als Kaplan in Treunitz [Di’enice] bei Eger [Cheb] I Krs. Karlsbad [Karlovarsky kraj]. Nach dem Ersten Weltkrieg ist er als Pfarrer und Erzdechant bis zu seinem Tod in Eger seelsorgerisch tätig.
Ab 1938 werden auch in den „angegliederten“ Gebieten, wie hier in Böhmen, von den NS-Behörden sog. Sittlichkeitsprozesse gegen unliebsame Priester durchgeführt als „Tarnung von Morden in Fällen, wo andere Mittel versagt hatten.“ So auch hier: Johann Ott wird angezeigt. Er wird daraufhin von einem Sondergericht in Eger am 16. September 1943 zum Tode verurteilt mit der Begründung, dass er „als Religionslehrer Sittlichkeitsverbrechen an Schülern und jungen Menschen begangen habe.“
Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen ist er unschuldig verurteilt worden. Wenige Tage nach der Urteilsverkündigung wird er am 28. September 1943 in Prag hingerichtet.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 241.