Alfred Adrowitzer

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 09.02.1944 – 09.06.1944,
Zwangsarbeit Oktober 1944 – 01.01.1945 in Ronneburg in Thüringen,
KZ Buchenwald 02.01.1945 – 11.04.1945
KZ-Nummer:
Ehrungen:
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Silbernes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
Silbernes Ehrenzeichen des Landes Salzburg
Ehrenring der Stadt Salzburg
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Mitgliedschaften
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Der Sohn des Notariatsanwärters Max Rossberger und der aus Galizien stammenden Maria Andruszewicz wächst in Salzburg bei Zieheltern auf. Nach der Volksschule besucht Alfred Adrowitzer das Erzbischöfliche Gymnasium Borromäum in Salzburg. Nach der Matura 1936 will er zunächst Theologie studieren, um Priester zu werden, entscheidet sich dann aber für das Studium der Philosophie an der Katholisch Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. 1936 tritt er der akademischen Studentenverbindung Rheno-Juvavia bei. Um das Studium finanzieren zu können, ist er als Erzieher und Vizepräfekt am Collegium Rupertinum in Salzburg tätig. Im Herbst 1937 wechselt er dann nach Wien und studiert dort zwei Semester lang Rechtswissenschaften. In dieser Zeit betätigt er sich auch journalistisch für die „Salzburger Chronik“.
Nach der Okkupation Österreichs wird er vom Studium ausgeschlossen und steht wegen seiner gegnerischen Haltung zum neuen Regime unter Beobachtung der Gestapo. Um überleben zu können, ist er zunächst bis 1939 als Sekretär im Dompfarramt in Salzburg tätig, wird dann als Buchhalter und Geschäftsführer in einen Großhandel für Häute und Felle beschäftigt; 1941 erhält er eine Anstellung als Buchhalter im Salzburger Bankhaus Carl Spängler & Co.
Auf Betreiben des NSDAP-Ortsgruppenleiters von Salzburg-lzling wird Alfred Adrowitzer am 9. Februar 1944 verhaftet und bis 9. Juni 1944 in Polizeihaft gehalten. Nach der Enthaftung wird er ab Oktober 1944 nach Ronneburg in Thüringen zu Zwangsarbeit verpflichtet. Am 2. Jänner 1945 kommt er in das KZ Weimar-Buchenwald und bleibt dort bis zur Befreiung durch die US Army. Anschließend kehrt er nach Salzburg zurück und nimmt seine journalistische Tätigkeit bei der vom Katholischen Pressverein herausgegebenen Salzburger Volkszeitung wieder auf. Im Jahr 1947 heiratet er Gertrude Feistauer. Aus der Ehe gehen die beiden bekannten Redakteure Hans und Roland hervor.
Als Opfer des Nationalsozialismus setzt sich Alfred Adrowitzer entschieden für einen demokratischen Neubeginn und die Erziehung zu österreichischem Staatsbewusstsein sowie für die Aussöhnung zwischen den beiden großen politischen Lagern ein. Er engagiert sich bei der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich und ist von 1948 bis 1968 Obmann der Landesgruppe Salzburg. Er verstirbt mit 65 Jahren in Salzburg.
Multimedia
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 17/18.
Salzburg WIKI unter www.sn.at/wiki/Alfred_Adrowitzer
Roland Adrowitzer, Privat
