Dr. Gustav A. Canaval di Moneta
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 17.06.1938,
KZ Dachau 17.06.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 29.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
KÖL:
MKV:
ÖCV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Neben dem Besuch der Realschule in Linz lässt sich Gustav Adolf Canaval zum Zahntechniker ausbilden, um zum Familieneinkommen beizutragen. Hier schließt er sich der heute nicht mehr existenten Mittelschulverbindung Alemannia an und wird dann in Wien bei der Mittelschulverbindung Herulia aktiv. Nach der Matura studiert er 1916 zunächst drei Jahre Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Wien, schließt aber nicht ab.
In Wien tritt er 1918 bei der Studentenverbindung Norica bei. Dann beginnt er ein Studium generale mit Ergänzungsprüfungen in Latein, Griechisch und Philosophie, an das sich ein Medizinstudium in Wien anschließt. Schließlich übersiedelt Gustav Adolf Canaval nach Graz und studiert hier Staatswissenschaften und Nationalökonomie. Nach der Promotion (Dr. rer.pol.) wird er Berufsvormund für über 500 Mündel beiderlei Geschlechts und leitet die Referate Jugendgerichtshilfe und Allgemeine Kinderfürsorge des Caritasverbandes in Wien.
Durch Vermittlung seines Freundes Julius Raab wird Gustav Adolf Canaval 1930 erster Pressereferent der NÖ Heimwehr und Herausgeber der Wochenzeitung „Sturm über Österreich“.
In der kurzlebigen „Tagespresse“, einer Schöpfung der Bundesregierung, ist er Leiter der „Inneren Politik“. 1934 wird er Stellv. Chefredakteur und Kommissarischer Leiter, ab 1935 Geschäftsführer und 1936–1938 Chefredakteur des Boulevardblattes „Telegraf“. Diese Blätter schreiben entschieden gegen den Nationalsozialismus.
Gustav Adolf Canaval wird sofort nach dem Einmarsch am 12.3.1938 verhaftet und in das Polizeigefängnis eingeliefert. [Der Zeitpunkt der Verhaftung wird im Gauakt mit „14.03.1938“ nach hinten datiert.] Es folgen zwei Hausdurchsuchungen durch die Gestapo. Am 17.6.1938 wird er in das KZ Dachau eingeliefert und zur Jahreswende 1939/40 im Steinbruch des KZ Flossenbürg eingesetzt. Am 2.3.1940 wird Gustav Adolf Canaval neuerlich nach Dachau zurückverlegt, wo er zuletzt dem Arbeitskommando Plantage (Deutsche Versuchsanstalt GmbH, Werk Dachau) zugewiesen ist.
Ab 12.7.1943 kann er auf dem Gelände der Plantage (außerhalb des Lagers) wohnen und wird am 16.8.1943 unter der Bedingung aus der KZ-Haft entlassen, dass er „freiwillig“ in der Plantage bleibt. Als Botanischer Zeichner („1a-Häftling“) ist er für ein von Heinrich Himmler geplantes „Herbarium“ unentbehrlich geworden.
Die Befreiung des KZ Dachau durch die US-Army bringt am 29.4.1945 auch seine Befreiung. Gustav Adolf Canaval geht nach Salzburg und erhält gemeinsam mit Max Dasch am 23.10.1945 das Permit der US-Army zur Herausgabe der „Salzburger Nachrichten“. Sie sind der Versöhnung gewidmet und werden sein Lebenswerk.
Orte
Verfolgung:
Ehrung:
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 252/253.