Josef Leb
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 16.03.1938 - 28.03.1938
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Josef Leb besucht nach der Volksschule bis zur siebten Klasse das Jesuiteninternat auf dem Freinberg bei Linz. Nach der Matura am Franz-Joseph-Gymnasium in Wien gründet er zusammen mit dem „Wiener Männerapostel“ P. Heinrich Abel SJ [1843–1926] die erste Mittelschülerkongregation und ist auch deren Präfekt. 1893 beginnt er mit dem Germanistikstudium und wird 1893 bei Austria in Wien als Mitglied aufgenommen. Dann wechselt er aber in die juridische Fakultät, wo er 1901 die rechtshistorische Prüfung ablegt und 1903 das Absolutorium erhält. Nach dem Freiwilligenjahr 1895/96 und der Ernennung zum Leutnant i. d. Reserve bricht er 1896 die Offizierslaufbahn ab. 1902 tritt er in das Obersthofmeisteramt über und dient im Ersten Weltkrieg als aktiver Offizier und kaiserlicher Beamter für Hofreisen.
Ab 1918 übernimmt er die Leitung der Verlagsanstalt Tyrolia in Innsbruck und Wien, daneben beschäftigt er sich mit dem Auf- und Ausbau der katholischen Bibliotheksorganisation „Volkslesehalle“, die über 39 Büchereien und mehr als 70.000 Bände verfügt, die nach dem Anschluss von den Nationalsozialisten beschlagnahmt werden.
Am 16. März 1938 wird er im Zentralbüro der Volkslesehalle durch die SA verhaftet und erst nach Intervention von Kardinal Innitzer am 28. März 1938 wieder entlassen. Er tritt dann in kirchliche Dienste. Nach dem Tod seiner Frau studiert Josef Leb Theologie und wird am 30. Juli 1944 in Wien zum Priester geweiht. Er ist dann als Kaplan 1944 in St. Rochus, 1945 in St. Augustin und Religionslehrer in Wien tätig. Er verstirbt kurz nach Kriegsende.
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 407.
Diözesanarchiv Wien