Univ.-Prof. Dr. Erich Sachers
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 08.07.1939 - Jänner 1940
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Erich Sachers besucht das Gymnasium in Innsbruck und beginnt dort 1908 nach der Matura das Jus-Studium. 1911/12 leistet er sein Einjährig-Freiwilligenjahr ab. 1914 wird er zum Dr. iuris promoviert. Er wird zur k. u. k. Armee einberufen; kommt zunächst an die Front in Galizien und dann in Italien, wo er 1915 in Gefangenschaft gerät und erst 1919 als Oberleutnant d. R. entlassen wird.
1920 legt er die Richteramtsprüfung ab und ist ab 1922 als Bezirksrichter tätig. Neben dem Richteramt bereitet er sich auf eine akademische Laufbahn vor und besucht zu diesem Zweck jeweils für mehrere Monate die Universitäten München und Wien. 1928 erhält er an der Universität Gießen eine Assistentenstelle für Vergleichendes Privatrecht und Römisches Recht. In diesen Fächern und in antiker Rechtsgeschichte habilitiert er sich und erhält 1929 einen Ruf an die Universität Graz als a. o. Universitätsprofessor für Römisches Recht und Arbeitsrecht; 1935 wird er zum ordentlichen Professor ernannt.
Nach dem Anschluss erhält er Lehrverbot, weil die Nationalsozialisten ihn für einen Monarchisten halten. Er muss mehrere Hausdurchsuchungen erdulden und wird am 8.7.1939 von der Gestapo verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Auf Grund von falschen Zeugenaussagen wird er zu fünf Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Enthaftung im Januar 1940 wird er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und nimmt als Offizier am Frankreichfeldzug teil. Weil er als „politisch unzuverlässig“ gilt, wird er 1942 aus der Wehrmacht entlassen und ist als Privatgelehrter tätig.
Nach dem Krieg kann er zunächst als a. o. Universitätsprofessor an die Universität Graz zurückkehren, 1949 erhält er dann seinen ehemaligen Lehrstuhl zurück. 1950 wechselt er auf den Lehrstuhl für Zivilprozessrecht an der Universität Innsbruck. Hier wird er 1952 und 1958 zum Dekan der Juristischen Fakultät gewählt und zum Rektor der Universität.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 291/292.