Dr. Max Foresi Edler von Weinfeld
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 10.09.1943 - 03.08.1944,
KZ Dachau 03.08.1944 - 29.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Max von Foresi besucht in seiner Heimatstadt Bozen das Gymnasium der Franziskaner. Dort ist er Mitglied der Mittelschulverbindung Gaudeamus igitur. Nach der Matura 1912 beginnt er das Studium der Rechtswissenschaften in Graz und wird 1912 bei der Studentenverbindung Carolina aufgenommen.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wird er wegen einer Armverletzung zunächst von der Einberufung zum Kriegsdienst zurückgestellt, meldet sich dann aber 1915 zum „Freiwilligen Kärntner Schützenregiment Nr. 4“ nach Arnoldstein, wo er Grenzdienstaufgaben wahrnimmt und bald zum Leutnant avanciert. 1916 wird er zum Militärverpflegungsdienst nach Innsbruck versetzt, wo er bis zum Ende des Krieges bleibt. In Innsbruck, wo er Mitglied der Studentenverbindung Austria Innsbruck wird, beendet er nach dem Krieg das Studium 1919 mit der Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften. Er ist dann als Notariatssubstitut in Bozen tätig.
1931 verbietet das faschistische Italien die Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung, so dass Max von Fioresi formell aus dem CV austreten muss. Nach weiterer Tätigkeit als Notariatssubstitut in Bruneck kann er im Juli 1940 auf Grund eines eigenen italienischen Gesetzes („Lex Fioresi“) selbständiger Notar werden.
Während der Zeit des Dritten Reiches scheut Max von Fioresi nicht davor zurück, seinen Landsleuten trotz mehrmaliger Verwarnung die Augen über den Verrat der Nazis an den Südtirolern zu öffnen. Er ist Gegner des Hitler-Mussolini-Paktes, des Aussiedlungsabkommens für Südtirol. Nach dem Sturz Mussolinis und der Besetzung Italiens durch die deutschen Truppen erwirkt die Gestapo am 10. September 1943 die Verhaftung von Max von Fioresi in Bozen. Er wird ins Landesgericht Innsbruck eingeliefert und nach mehrmonatiger Haft ohne Verhör und Verfahren in die Strafanstalt Landshut überstellt.
Am 3. August 1944 erfolgt die Einweisung in das KZ Dachau. Dort wird er von den Amerikanern am 29. April 1945 befreit und kann im Juni nach Bozen zurückkehren.
Nach dem Krieg kann er hier wieder seine Kanzlei eröffnen und sich ab 1950 als CVer in Südtirol bekennen. 1951 stirbt er an den Spätfolgen seiner Internierung.
Orte
Verfolgung:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 72/73.