Dr. Josef Andreas Feuerstein
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Berufsverbot, da mit "Vierteljüdin" verheiratet 1938 - 1945
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Josef Andreas Feuerstein wird als Sohn eines Bauern und Gastwirts geboren. Nach der Volksschule in Andelsbuch besucht er das Gymnasium Vizentinum in Brixen (Knabenseminar), wo er 1912 die Matura ablegt. Danach absolviert er 1912/13 den Abiturientenkurs in Graz.
Bereits während dieser Zeit tritt er der Studentenverbindung Traungau bei. Im Herbst 1913 beginnt er mit dem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, wo er 1915 zur k. k. Landwehr (Standschützen) einberufen und dann bis 1918 an der Südtiroler Front eingesetzt wird. Während dieser Zeit ist es ihm möglich, an der Innsbrucker Universität weiterzustudieren, wo der das Studium 1919 abschließt.
Nach dem Krieg beginnt Josef Andreas Feuerstein Anfang 1919 die Gerichtspraxis am Bezirksgericht Bregenz und tritt Anfang August 1919 als Konzipient in die Anwaltskanzlei des Vorarlberger Landeshauptmanns Otto Ender in Bregenz ein. Diese übernimmt er 1923 und ist – mit Unterbrechung während der Nazizeit – bis 1965 als Anwalt tätig. Ab 1926 engagiert er sich bei den Christlichsozialen und ist u. a. Redakteur bei der „Vorarlberger Bauernzeitung“ sowie von 1929 bis 1938 und von 1945 bis 1959 Vorsitzender des Kuratoriums der Vorarlberger Landes-Hypothekenanstalt.
Da Josef Andreas Feuerstein mit einer „Vierteljüdin“ verheiratet ist, wird er nach dem Anschluss vor die Alternative gestellt, sich entweder scheiden zu lassen oder den Beruf aufzugeben. Er entscheidet sich für seine Frau und ist daher bis 1944 als Hilfsarbeiter tätig, u. a. bei den Dornier-Flugzeugwerken in Friedrichshafen (Württemberg). Ende 1944 wird er zum Volkssturm einberufen.
Nach dem Krieg nimmt Josef Andreas Feuerstein 1945 wieder seine Anwaltstätigkeit auf und wird zum öffentlichen Verwalter mehrerer Vorarlberger Unternehmen bestellt, so u. a. bei den Vorarlberger Illwerken (bis 1951). Ebenfalls engagiert er sich in der ÖVP und wird im November 1945 in den Vorarlberger Landtag gewählt. Später ist er Vizepräsident bzw. Landtagspräsident.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 05.09.2022.