August Lang
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Ermordet am 30.05.1941
Mitgliedschaften
CV:
Lebenslauf
August Lang wird in Bad Kreuznach in der Diözese Trier geboren. Nach Abschluss seiner theologischen Studien erhält er 1897 die Priesterweihe. Er meldet sich 1904 für die priesterarme Diözese Leitmeritz [Litomefice] und wirkt als Kaplan in Wiese [Ves Okres Liberec/Tschechien], Friedland [Frylant] und Liebeschitz [Libesice]. 1917 erhält er die Pfarrstelle in Schwabitz [Svebofice], später in Wiese und Dittersbach bei Friedland [Detfichov u Frydlantu] im Isergebirge/Böhmen. Ihm werden später die Titel Dechant, Konsistorialrat und Bischöflicher Notar verliehen. Seines Alters wegen bemüht er sich um eine kleinere Pfarrstelle, die ihm auch bereits zugesagt worden ist.
Die Nationalsozialisten wollen aber den „verhassten Pfaffen“, der ein ausgezeichneter Prediger ist, nicht fortziehen lassen, hat er doch wiederholt Maßnahmen der Regierung hart kritisiert wie z. B., dass man der Kirchenpresse die Papierzuteilung verweigert hat, dass die Kinder vom sonntäglichen Gottesdienst abgehalten würden, u. a.m.
Pfarrer August Lang bereitet seinen Umzug vor. Auf dem Heimweg vom Gasthaus „Hillebrand“, wo er mit dem Honoratiorenkreis zusammengesessen hat, zum Pfarrhaus lauern ihm in der Nacht von Donnerstag, dem 29. Mai, auf Freitag. dem 30. Mai 1941, die Häscher (fanatische Nationalsozialisten) hinter dem Pfarrhaus auf und erschlagen ihn mit einem stumpfen Gegenstand, wahrscheinlich einem Gummiknüppel. Ihm wird die Brieftasche aus der Brusttasche weggenommen. Um ein Ertrinken nach Alkoholgenuss vorzutäuschen, legen sie seine Brille am Ufer des unweit des Pfarrhauses dort vorbeifließenden Erlenbachs [Oleska] ab. Seine Leiche laden sie auf eine Karre und werfen sie etwa einen Kilometer weiter zwischen Dittersbach und Christiansau in den Bach. Dabei haben sie aber außer Acht gelassen, dass auf der Strecke ein Wehr eingebaut ist, so dass die Leiche unmöglich bis zur Fundstelle hätte schwimmen können. Der Bach soll zur damaligen Zeit aber so wenig Wasser geführt haben, dass selbst ein Kind hätte darin nicht ertrinken können, geschweige denn ein Erwachsener. Weil der Pfarrer nicht zur Frühmesse erschienen ist, sucht ihn der Mesner Franz Neumann und findet die Leiche.
Eine anschließend oberflächliche gerichtliche Untersuchung bringt bis Kriegsende kein Ergebnis, und nach der Vertreibung der deutschen Einwohner von Dittersbach breitet sich ein bis heute andauerndes Schweigen über diesen Tod aus. Die Beerdigung in Dittersbach findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Der gewaltsame Tod von Pfarrer August Lang bleibt bis heute ungeklärt.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 199.