Dr. Alfred Benn
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 14.03.1938 - 23.05.1938, KZ Dachau 24.05.1938 - 20.09.1939, Entlassung, Frontbewährung
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Alfred Benn gehört 1927 zu den Mitbegründern der K. d. St. V. Barden in Wien. Nach der Matura an der Realschule in Wien 15 beginnt er 1929 ein Lehramtsstudium für Mathematik und Physik, das er im Februar 1935 erfolgreich mit der Lehramtsprüfung für diese Fächer abschließt. 1929 wird er bei der Studentenverbindung Norica aufgenommen. Am 29.6.1933 konstituiert sich in Wien der „Kreis IV (Österreich)“ des CV, dessen Vorortspräsident Alfred Benn wird. Zusammen mit dem I. VOS Heinz Prunkner teilt er am 11.7.1933 dem CV-Vorort Aenania in München mit, dass sich die Österreichischen CV-Verbindungen mit Wirkung vom 10.7.1933 auf Grund der politischen Entwicklung im Deutschen Reich vom CV getrennt und einen eigenen Verband für Österreich, den ÖCV, gegründet haben. Alfred Benn wird daraufhin nach dem „Abschaltungsbrief“ an den CV zum ersten VOP (1933–1935) des ÖCV gewählt und erhält am 12.1.1934 das Band der Vindelicia.
Vom 1.4.1935 bis 15.2.1936 absolviert er die Probezeit als Lehrer und wird danach als Hilfslehrer am Bundesgymnasium in Wien 6 mit voller Lehrverpflichtung eingestellt. Unmittelbar nach dem Anschluss wird er am 14.3.1938 in Schutzhaft genommen und dienstrechtlich aus politischen Gründen aus dem Schuldienst entlassen. Zusammen mit Johannes Hollensteiner wird er am 24.5.1938 in das KZ Dachau überstellt. Am 20.9.1939 erfolgt dann gleichzeitig mit Erich Pultar, Ferdinand Thaller, Julius Kallus, Anton Pilat und Emmerich Zederbauer, dem ehem. Rektor der Hochschule für Welthandel, die Entlassung aus dem KZ.
Im Dezember 1938 verehelicht er sich in Wien. In der Folge ist Benn als Versicherungsmathematiker tätig. Im April 1940 wird er zur Wehrmacht einberufen und im Jänner 1943 zur „Frontbewährung“ in die UdSSR abkommandiert. Alfred Benn ist am 22.9.1943 in Melitopol (Ukraine) gefallen. Auf den Antrag seiner Frau Ilse – ebenfalls eine Gymnasialprofessorin – wird Alfred am 9.8.1946 in sinngemäßer Anwendung des § 4 des Beamten-Überleitungsgesetzes post mortem rehabilitiert.
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 235.
Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 18.10.2022.