Hofrat Dr. Josef Aigner
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Polizeihaft in Linz 23.08.1944 - 05.09.1944
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Josef Aigner sen. besucht in Linz das Gymnasium (Petrinum) und geht nach der Matura 1904 nach Graz zum Studium der Rechte. Er wird am 18.10. 1904 bei Carolina rezipiert. Nach der Promotion zum Doctor iuris 1909 tritt er am 26.7.1909 in die Dienste der OÖ-Landesregierung. Den Ersten Weltkrieg macht er 1915–1918 im Infanterieregiment Nr. 14 – zuletzt als Reserve-Leutnant – mit.
Nach dem Krieg betätigt er sich auch politisch: 1919 ist er Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung, 1920 bis 1934 Abgeordneter zum Nationalrat und Obmann des katholischen Volksvereines für OÖ; in dieser Eigenschaft übernimmt er 1923 das Präsidium des Katholikentages in Linz. In den Jahren 1933/34 gehört er im Klubvorstand der Christlichsozialen Partei zu den entschiedensten Befürwortern der Demokratie. Da er den autoritären Kurs ablehnt, betätigt er sich nach 1934 nicht mehr politisch; er legt auch den Obmann des Volksvereins nieder.
Nach dem Anschluss wird er am 14.3.1938 als Hofrat dienst enthoben und mit halben Bezügen in den Ruhestand versetzt, er muss dann auch Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler wird er am 23.8.1944 verhaftet und bis zum 5.9.1944 in Linz in Polizeihaft gehalten.
Nach dem Krieg wird er als Beamter reaktiviert und steht bis zur endgültigen Pensionierung am 31.12.1946 wieder im Dienste des Landes OÖ.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 19.
Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 18.10.2022.