Alberich (Ludger) Gerards OCist
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft August 1938 - Anfang 1939
Mitgliedschaften
CV:
ÖCV:
Lebenslauf
Ludger Gerards wird als Sohn eines Kaufmanns geboren und auf den Namen Ludger getauft. 1914 tritt er in das bischöfliche Konvikt Neuß ein und absolviert dort 1918 das Gymnasium. Danach tritt er – gegen den Widerstand seines Vaters – in die Zisterzienser-Abtei Marienstatt in der Eifel (Rheinland-Pfalz) ein und nimmt den Ordensnamen Alberich an (nach Alberich von Cîteaux, frz. Aubry, lat. Albericus, einem der ersten Zisterzienser). Er muss noch in den letzten Kriegsmonaten der 1. Weltkrieges einrücken und kehrt erst Anfang 1919 zurück.
Danach studiert Alberich Gerards an der Ordenshochschule Marienstatt Theologie, legte 1920 die einfache Profess ab und wird 1924 zum Priester geweiht. Relativ bald wird er vom Abt in die Leitung der wirtschaftlichen Angelegenheiten des Klosters berufen (Cellerar), zu dem auch eine große Landwirtschaft gehört. Daneben studiert er noch an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover.
Um sich dem Zugriff des Nazi-Regimes zu entziehen, geht Alberich Gerards Anfang 1938 nach Österreich in die Zisterzienserabtei Stams (Tirol). Nach dem Anschluss wird er im August 1938 verhaftet, nachdem das Stift aufgehoben wird, und nach Innsbruck gebracht. Nach seiner Freilassung Anfang 1939 darf er nur in der Seelsorge arbeiten und ist von 1940 bis 1948 Pfarrvikar in Obsteig (Bezirk Imst, Tirol). Als sich die US-Army am 2. Mai nähert, will noch ein deutsches Kommando eine Brücke nahe Obsteig springen. Gerards kann mit anderen unter Lebensgefahr die Sprengladung entfernen, sodass Obsteig am 3. Mai kampflos von der US-Army eingenommen werden kann.
Nach dem Kriegsende setzt die Tiroler Landesregierung Alberich Gerards als kommissarischen Verwalter des Stiftes Stams ein, da zu dem in Rom weilenden Abt keine Verbindung möglich ist. In dieser Zeit war er auch aktiv am Aufbau der 1940 im Untergrund gegründeten Studentenverbindung Alpinia Innsbruck beteiligt.
Ab 1955 ist er Abt von Seligenporten.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 0709.2022.