Univ.-Prof. Dr. Johannes Kosnetter
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Versorgte Jüdin mit Lebensmittel
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Nach der Matura am Gymnasium in Hollabrunn beginnt Johannes Kosnetter 1921 mit dem Theologiestudium in Wien. 1921 tritt er der Studentenverbindung Aargau bei. Nach seiner Priesterweihe 1925 ist er zunächst als Kooperator tätig und setzt dann sein Studium fort, das er 1930 mit der Promotion zum Dr. theol. abschließt. 1930/31 ist er als Religionslehrer am Mädchenrealgymnasium in Wien II tätig. Zur Vorbereitung auf seine wissenschaftliche Laufbahn studiert er 1931–1934 am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom Exegese und orientalische Sprachen (lic. rer. bibl.) und ist als Kaplan am Priesterkolleg Collegio Teutonico di Santa Maria dell’Anima seelsorgerisch tätig. Nach einem Studienaufenthalt im Sommersemester 1934 in Berlin erteilt er wieder 1934–1936 Religionsunterriebt am Mädchengymnasium in Wien XVIII. Anschließend habilitiert er sieb an der Theologischen Fakultät der Universität Wien und wird 1937 zum a. o. Universitätsprofessor für Neues Testament als Schüler und Nachfolger von Theodor Innitzer (1932–1955 Erzbischof von Wien) ernannt.
Seit Juli 1938 ist es in Österreich verboten, an Juden Lebensmittel zu verkaufen. Dessen ungeachtet versorgt Johannes Kosnetter jahrelang eine aus dem Dienst entlassene jüdische Mittelschulprofessorin mit Lebensmitteln und anderen Bedarfsgütern des täglichen Lebens, da sie nicht mehr ihre Wohnung verlassen kann, um nicht verhaftet und deportiert zu werden. Er nimmt dieses Wagnis auf sich wohl wissend, dass es gefährlich ist und bei Enttarnung und Denunzierung Verhaftung und schwere Strafen folgen.
Nach dem Krieg wird Johannes Kosnetter 1946 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Neues Testament ernannt, was er bis zu seiner Emeritierung 1972 bleibt. Im Studienjahr 1949/50 steht er als Dekan der Theologischen Fakultät vor.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 176.