Heribert (Eduard) Kluger OT
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 20.07.1944 - 06.01.1945, KZ Dachau 06.01.1945 - 18.01.1945, Ermordet 18.01.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
CV:
Lebenslauf
Eduard Kluger tritt nach seiner philosophisch-theologischen Ausbildung in Olmütz [Olomouc] 1903 in den Deutschen Orden ein und erhält den Ordensnamen Heribert. Er legt am 1905 die ewigen Gelübde ab und wird im gleichen Jahr zum Priester geweiht. Seit 1911 unterrichtet er als Religionsprofessor am Realgymnasium in Freudenthal und übernimmt 1931 die Leitung des dortigen Deutschordenshospitals. Seit 1936 gehört er auch dem Generalrat des Ordens an. Nordgau Prag ernennt Heribert Kluger 1933 zum Ehrenmitglied.
Nach Unterzeichnung des sog. Münchener Abkommens vom 30.9.1938, mit dem die sudetendeutschen Gebiete der CSR an das Deutsche Reich angeschlossen werden, marschiert die deutsche Wehrmacht in das Sudetenland ein. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wird ein Stillhaltekommissar berufen mit besonderen Rechten und Vollmachten. Zu seinem Einflussbereich gehört nun auch das Protektorat Böhmen und Mähren. Der Stillhaltekommissar Albert Hoffmann (1907–1972) verfügt am 27.2.1939 die Auflösung des Deutschen Ordens. P. Heribert Kluger wird wegen seiner öffentlichen kompromisslosen Ablehnung des Nationalsozialismus als Religionslehrer zwangspensioniert, u. a. auch weil er seinen Abscheu wegen der Judenprograme am 9./10.11.1938 geäußert hat.
Am 20.7.1944 verhaftet ihn die Gestapo auf Grund einer Anzeige des Gymnasialdirektors Alfred Meissner wegen staatsfeindlicher Predigten und angeblichen Abhörens von Feindsendern und überstellt ihn in das Landgerichtsgefängnis in Troppau [Opava]. Hier muss er als Zwangsarbeiter im Straßenbau arbeiten.
Am 6.1.1945 wird er in das KZ Dachau überstellt und stirbt am 18.1.1945 nach qualvoller Misshandlung. Ein Augenzeuge von damals erinnert sich: „Er sei derart hart geprügelt worden, dass sein Blut den Boden verschmierte. Als man ihn zwingen wollte, sein Blut aufzulecken, habe er sich geweigert. Daraufhin sei er von seinen Peinigern totgeschlagen worden.“
Orte
Verfolgung:
Quellen
- Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 166.
Photo: ÖVfStg