Univ.-Prof. Dr. Johann Wolfgang Amschler
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Polizeihaft 15.03.1938 (einige Tage), Entlassung
Mitgliedschaften
CV:
ÖCV:
Lebenslauf
Johann Wolfgang Amschler besucht die Kreisoberrealschule in Bayreuth und beginnt nach dem Abitur das Studium an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Technischen Hochschule in München. Wegen des Ersten Weltkriegs muss er sein Studium unterbrechen. Das unterbrochene Studium kann er nach dem Krieg 1922 in München an der Technischen Hochschule mit der Promotion zum Dr. techn. abschließen, 1928 habilitiert er sich hier.
Am 13.7.1927 wird er bei Aenania in München rezipiert. Er unternimmt verschiedentlich Forschungsreisen nach Sibirien, 1930 erhält er eine Professur an der sibirischen Landwirtschaftsakademie in Omsk. 1934 wechselt er nach Wien an die Hochschule für Bodenkultur (BOKU) und erhält hier eine a. o. Professur.
Hier in Wien bekommt er auch Kontakt zur Norica, deren Mitglied er dann wird. Mit der Gründung des ÖCV nach der Abspaltung vom reichsdeutschen CV sind die Urmitglieder einer deutschen CV-Verbindung angehalten, die Urmitgliedschaft auf eine Österreichische Verbindung zu wechseln. Deswegen tritt Johann Wolfgang Amschler den damaligen Bestimmungen gemäß als Urmitglied mit dem Rezeptionsdatum der Aenania zur Norica über. 1935 wird er auch Bandphilister h. c. bei der Verbindung Pflug, welche nach dem Krieg mit der Franco-Bavaria fusioniert.
Nach dem Anschluss wird bei Johann Wolfgang Amschler eine Hausdurchsuchung durchgeführt, am 15. März wird er für kurze Zeit inhaftiert. Er wird auch Opfer der zweiten „Säuberungswelle“ an der BOKU:
„Am 15. März 1938 nach Inhaftnahme und Aburteilung durch ein sog. Hochschultribunal des Dienstes enthoben und nicht wieder verwendet.“
Infolge der Entlassung aus dem Dienst und der Versetzung in den Ruhestand sind seine Ruhebezüge „strafweise auf das Existenzminimum von 140 Reichsmark monatlich gekürzt“ worden. Nach seinen Angaben hat er sich zwischen 1940 und 1944 als privater Saatzüchter beschäftigt.
In dieser Zeit hat er auch Kontakt zu der Widerstandsgruppe Maier-Messner-Caldonazzi um den Kooperator Dr. Heinrich Maier, der am 22.3.1945 hingerichtet worden ist, aufgenommen.
Nach dem Krieg wird Johann Wolfgang Amschler rehabilitiert und kann nach Wien an die Hochschule für Bodenkultur zurückkehren. Er wird dort zum ordentlichen Professor ernannt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 19/20.
Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 18.10.2022.