Adalbert Pilat
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft August 1938 (einige Wochen),
Entlassung,
Haft 22.07.1940 - 12.05.1941
KZ Dachau 12.05.1941 - 17.05.1945,
Ermordet am 17.05.1945
Mitgliedschaften
MKV:
Sonstige Mitgliedschaften:
Lebenslauf
Adalbert Pilat wird in Linz geboren und besucht ab 1905 zunächst die Übungsvolksschule der katholischen Lehrerbildungsanstalt und ab 1910 das Staatsgymnasium in Linz. Während dieser Jahre engagiert er sich bei der später untergegangenen katholischen Mittelschulverbindung Alemannia.1917 wir er, der auch die tschechische Sprache in Wort und Schrift beherrscht, eingezogen und dient als Einjähriger an der Südfront, wo er in italienische Gefangenschaft gerät.
Erst nach seiner Rückkehr am 15. September 1919 kann die Schule mit der Matura abschließen und arbeitet ab 1920 für das Land Oberösterreich, ab 1922 in der Landesbuchhaltung. Am 18. Oktober 1924 ist er an der Gründung der Linzer Mittelschulverbindung K. Ö. St. V. Siegfriedia Linz beteiligt. Seit 1923 ist er mit Berta, geb. Hieke, verheiratet. Adalbert Pilat beschreitet beruflich den Weg als Landesrechnungsrat und kommt über seine Mitgliedschaft beim österreichischen Heimatschutz 1933 zur Vaterländischen Front. 1936 dient er im „Mühlviertler Jägerbataillon“ und dem OÖ-Sicherheitsdirektor als Adjutant. Aus politischen Gründen wird Adalbert Pilat im August 1938 für einige Wochen in Gestapo-Haft genommen und im Oktober durch Zwangspensionierung entlassen.
1939/1940 organisiert Adalbert Pilat Gegner des NS-Regimes um sich und beginnt eine Widerstandsgruppe zu formieren. Am 22. Juli 1940 werden er und später auch seine Frau Berta verhaftet und kommen mit Transport vom 12. Mai 1941 ins KZ Dachau, wo er nach der Befreiung am 17. Mai 1945 an Flecktyphus im Lagerlazarett verstirbt.
Adalbert Pilat hinterlässt seine Frau Berta, die am 22. März 1941 aus der Haft entlassen worden war und erst hochbetagt 1990 verstirbt. Berührende Briefe aus dem KZ an seine Frau, aus den Jahren zwischen 1942 und 1944 sind überliefert.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 256., Archiv K.Ö.St.V. Siegfriedia Linz, Photo: Archiv K.Ö.St.V. Siegfriedia Linz