Hofrat Dr. Richard Lechner
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 13.03.1938 - September 1938
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Richard Lechner kommt aus Wien-Währing und beginnt nach der Matura im Jahr 1932 mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1937), wo er der Studentenverbindung Rudolfina beitritt. Eine zusätzliche Ausbildung erhält er an der Handelsschule Deutsch und in Privatkursen für Finanz- und Steuerwesen.
Richard Lechner engagiert sich bei der im Herbst 1933 errichteten Hochschülerschaft Österreichs (HÖ), wird Anfang 1934 Leiter der Fachgruppe Juristen an der Universität Wien und baute diese auf. Diese Funktion entspricht nach 1945 einem Fachschaftsleiter. Im September 1937 wird er Sachwalter der Hochschülerschaft Österreichs.
Während seiner Tätigkeit als Fachgruppenleiter zieht sich Richard Lechner die Gegnerschaft der nationalen Studentenschaft zu und erhält im Wintersemester 1934/35 immer wieder anonyme Drohanrufe, daß ein Anschlag gegen ihn von der unterhalb seines Büros befindlichen WC-Anlage aus unternommen werden soll. Daraufhin wird diese überwacht. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit deutet er an, daß daran gedacht sei, das System der Ernennung der Sachwalter durch das Prinzip der freien Wahl zu ersetzen.
Im Zuge des Anschlusses im März 1938 werden die Räumlichkeiten der HÖ von den Nazis besetzt, und Richard Lechner am 13. März verhaftet. Nach seiner Haftentlassung im September 1939 arbeitet er zuerst stundenweise dann als Bürovorstand fest angestellt bei der Alpenmilchzentrale Putz in Wien-Favoriten. Im November 1942 wird er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und gerät in britische Kriegsgefangenschaft, aus der zu Weihnachten 1946 zurückkehrt.
1947 tritt Richard Lechner in den Dienst des Österreichischen Milch- und Fettwirtschaftsverbandes und ist in der Betriebsabrechnung eingesetzt. Im Februar 1952 wird er Leiter der gesamten Finanzverwaltung dieses Verbandes, der später in den Milchwirtschaftsfond umgewandelt wird. 1968 avanciert er zum Geschäftsführer-Stellvertreter und schließlich 1970 zum Geschäftsführer des Milchwirtschaftsfonds. Darüber hinaus ist er von 1950 bis 1967 Betriebsratsobmann. Er geht Ende Mai 1976 krankheitshalber in den dauernden Ruhestand.
Orte
Wohnort:
Quellen
Bioloex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 27.09.2022.