Hofrat Dr. Franz Staffelmayr
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 1938,
versuchte Zwangssterilisation und versuchte Verweigerung der Ehefähigkeit
Mitgliedschaften
MKV:
ÖCV:
Lebenslauf
Franz Staffelmayr besucht das Realgymnasium in Linz und wechselt dann auf das Bundesgymnasium Spittelwiese. 1933 wird er bei der Mittelschulverbindung Welfia Linz aufgenommen. Nach der Matura 1936 studiert er in Wien Rechtswissenschaften und wird – wie viele Oberösterreicher – 1936 bei der Studentenverbindung Kürnberg aktiv.
Nach dem Anschluss befürchtet er Schwierigkeiten und wechselt im Sommersemester 1938 nach Graz, wo er im April 1939 illegal der Carolina beitritt. Um sein Studium finanzieren zu können, arbeitet er von August 1938 bis Februar 1939 als Angestellter beim Wehrbezirkskommando in Linz. Am 9.2.1939 wird er aus Gründen der Staatssicherheit fristlos entlassen. Nach der Promotion am 30.11.1939 zum Doctor iuris tritt er in den Justizdienst.
Als er sich 1942 verehelichen will, wird ihm ein Ehefähigkeitszeugnis verweigert, da er auf Grund eines Geburtsfehlers einarmig ist. Es wird ein Verfahren zur zwangsweisen Sterilisation eingeleitet. Nur das Gutachten des anerkannten Primarius Dr. med. Josef Lutz, das die Erblichkeit des Gebrechens verneint, kann dies verhindern. Nach der Assessorprüfung 1944 wird die Übernahme in den Reichsjustizdienst „aus politischen Gründen“ abgelehnt, er wird aber zur Staatsanwaltschaft nach Linz dienstverpflichtet
Nach dem Krieg wird Franz Staffelmayr mit der Leitung der Staatsanwaltschaft Linz betraut, 1970 ist er dort bis zum Eintritt in den Ruhestand 1980 leitender Staatsanwalt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 330.; Photo: ÖVfStg