Dr. Alfons Übelhör

Alfons Übelhör

Personalia

Geboren:

29. Juni 1905, Wien

Gestorben:

12. April 1967, Wien

Beruf:

Hörfunkdirektor RAVAG

Verfolgung:

Entlassung 1938,
Haft 28.08.1940 - 29.04.1942,
Gauverbot 1944

Mitgliedschaften

ÖCV:

K.Ö.H.V. Carolina Graz, K.a.V. Norica Wien

Lebenslauf

Alfons Übelhör besucht das Realgymnasium in Wien 17 und studiert nach der Matura 1925 in Wien, Graz und Paris Rechtswissenschaften. 1925 wird er bei der Studentenverbindung Norica aufgenommen und tritt später der Studentenverbindung Carolina Graz bei. Nach seiner Promotion 1931 tritt er in die Österreichische Radio Verkehrs AG (RAVAG) ein, wird Mitarbeiter der Literarischen Abteilung und 1932 Beamter der Wissenschaftlichen Abteilung.

Nach dem Anschluss wird er hier am 30.3.1938 fristlos entlassen, findet aber eine Beschäftigung in der Metallgusswarenfabrik der Familie Übelhör. Seit 1939 ist er Mitglied der Widerstandsgruppe Kastelic-Scholz-Lederer (Großösterreichische Freiheitsbewegung [GÖFB]). Am 28. August 1940 wird er auf Grund der Denunzierung des Konfidenten Otto Hartmann verhaftet und bleibt bis 29. April 1942 zunächst im Polizeigefangenenhaus in Wien 9 und ab Juli 1941 im Zuchthaus in Anrath bei Krefeld/Rheinland in Untersuchungshaft. Fünf Hausdurchsuchungen werden durchgeführt. 1942–1943 steht er unter Polizeiaufsicht und findet keine Beschäftigung. Mit dem Urteil des Volksgerichtshofes Wien vom 7. Dezember 1944 wird er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 12 Monaten Gefängnis verurteilt und aus Wien gauverwiesen. Die Untersuchungshaft (20 Monate) wird auf die Strafe angerechnet.

1943–1945 ist Alfons Übelhör Referent der Wirtschaftsgruppe Eisenstahl- und Blechwaren Industrie in Berlin. Nachdem er dort ausgebombt ist, verlegt er seinen Sitz nach Schwarzenberg (Erzgebirge). Später holt er auch seine Familie nach.

1945 kehrt er mit seiner Familie nach Wien zurück und wird Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung, 1954 öffentlicher Verwalter und 1958 bis zu seinem frühen Tod Programmdirektor der RAVAG. Er sagt 1947 beim Hartmann-Prozess als Zeuge aus. 1949–1954 ist Alfons Übelhör Mitglied des Bundesrates.

Orte

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 366/367.; Photo: ÖVfStg

Alfons Übelhör

Hörfunkdirektor RAVAG
Cl, Nc
* 29. Juni 1905
Wien
† 12. Apr. 1967
Wien
Entlassung, Gauverbot, Haft