Großösterreichische Freiheitsbewegung
Die Großösterreichischen Freiheitsbewegung wird von Jacob Kastelic kurz nach der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland ins Leben gerufen. Jakob Kastelic sucht Kontakt zu Gleichgesinnten, aber auch zu ehemaligen politischen Gegnern. Beim Aufbau der Bewegung wird er maßgeblich vom sozialdemokratischen Journalisten Johann Schwendenwein und dem konservativen Schriftsteller Karl Rössel-Majdan unterstützt. Als Leitung fungiert ein Exekutivkomitee mit ihm als Vorsitzendem.
Ziel der Gruppe ist es, eine Donauföderation unter Einschluss von Bayern unter Beteiligung des Hauses Habsburg aufzubauen. Die Gruppe legt sich auch eine Kabinettsliste im Falle einer erfolgreichen Machtübernahme zurecht, heißt es bei der Anklage gegen Jakob Kastelic im Jahre 1943. Darin ist er als Justizminister vorgesehen.
Die Gruppe baut Kontakt zu den Widerstandsgruppen der “Österreichischen Freiheitsbewegung” um den Augustiner-Chorherren Roman Karl Scholz und den Finanzbeamten Karl Lederer auf.
Bereits im Sommer 1939 dürfte die Gruppe von V-Leuten der SD-Leitstelle Wien bespitzelt worden sein. Der SD zeigt die Gruppe bei der Gestapo an. Weitere Spitzel werden in die Gruppe eingeschleust. Der Burgschauspieler und Spitzel Otto Hartmann gelangt im Führungskreis der kooperierenden Gruppe um Roman Karl Scholz und leitet Informationen über die GÖFB aus gemeinsamen Unterredungen an die Gestapo weiter. Am 22./23. Juli 1940 verhaftet die Gestapo die führenden Funktionäre der Gruppen. Durch Leichtsinnigkeit in der Gruppe (man hatte Mitgliedskarten ausgegeben und Beiträge eingehoben) ist es ein Leichtes, auch weitere Mitglieder der Widerstandsbewegung festzunehmen.