Eduard (Leopold) Haiberger OCist

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Eduard Haiberger (Stiftsarchiv Wilhering)

Personalia

Ordensname:

Eduard, OCist

Geboren:

25. Oktober 1887, Kirchberg ob der Donau

Gestorben:

6. April 1945, Linz

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 27.07.1940 – April 1944,
am 6.04.1945 an den Haftfolgen gestorben

Mitgliedschaften

MKV:

K.Ö.St.V. Hilaria Enns

Sonstige Mitgliedschaften:

Lebenslauf

Leopold Haiberger besucht als Sohn eines Fabrikarbeiters das Stiftsgymnasium Wilhering, tritt im Anschluss in das Zisterzienserstift Wilhering ein und erhält dort den Ordensnamen Eduard. Er legt 1911 die feierliche Profess ab und wird 1912 zum Priester geweiht. Im Stift ist er als Konviktspräfekt und ab 1917 als Rentmeister tätig. Bei der 1923 am Stiftsgymnasium gegründeten Mittelschulverbindung Norika Wilhering [ab 1924: Hilaria Wilhering, später Hilaria Enns] wird Eduard Haiberger als Ehrenmitglied aufgenommen. Ab 1934 ist er der Ortsführer der Vaterländischen Front in Wilhering.

Eduard Haiberger wird von seinem Mitbruder Gebhard Rath 1939 für die Großösterreichische Freiheitsbewegung um Jakob Kastelic angeworben. Insgesamt besteht die Wilheringer Zelle der Großösterreichischen Freiheitsbewegung aus sechs Patres (Gebhard Rath, Sylvester Birngruber, Theoderich Hofstätter, Amadeus Reisinger, Eduard Haiberger, Stefan Plohberger). Mit Ausnahme von Stefan Plohberger sind alle Wilheringer Widerstandskämpfer Mitglieder der Mittelschulverbindung Hilaria.

Nach dem Verrat der Gruppe durch den Wiener Schauspieler Otto Hartmann wird Eduard Haiberger am 27. Juli 1940 von der Gestapo verhaftet und ins Landesgerichtsgefängnis Wien eingeliefert; ab 1941 ist er abwechselnd in Anrath bei Krefeld, Mönchengladbach und Düsseldorf inhaftiert. Schwer erkrankt wird er in Düsseldorf ohne Narkose operiert und wegen Haftunfähigkeit im April 1944 entlassen.

Am 13. Juli 1944 wird er vom Volksgerichtshof in Wien zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt; aufgrund seines Gesundheitszustandes kann er die Haft nicht mehr antreten. Am 6. April 1945 verstirbt Eduard Haiberger in Linz an den Folgen der Haft.

Orte

Quellen

Weinzierl, Erika: Mönche gegen Hitler am Beispiel des Zisterzienserstiftes Wilhering. In: Römische Historische Mitteilungen 28 (1986), S. 365–378

Weinzierl, Erika: Prüfstand. Österreichische Katholiken und der Nationalsozialismus (1988) S. 186–199)

Altmüller, Ingrid (2024): Widerstand gegen das NS-Regime in Leonfelden und Umgebung (OÖ), Katholisch-konservativer Widerstand in „Oberdonau“ (OÖ) S. 263-264

Zisterzeinserlexikon unter www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Haiberger,_Eduard

Schmidauer, Alois: K.Ö.St.V. Hilaria 1923-1998, Festschrift zum 75. Stiftungsfest, S. 46

Mühlviertler Nachrichten vom 9.3.1934 auf https://anno.onb.ac.at

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Eduard Haiberger OCist

Priester
HIE
* 25. Okt. 1887
Kirchberg ob der Donau
† 6. Apr. 1945
Linz
Haft