Eduard Strauß
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 1938
Mitgliedschaften
ÖCV:
Lebenslauf
Eduard Strauß wird als Sohn eines Goldschmieds geboren und absolviert 1912 die Realschule. Danach studiert er sowohl an der k. k. Exportakademie (spätere Hochschule für Welthandel bzw. Wirtschaftsuniversität) als auch an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, ohne jedoch jeweils einen Abschluss zu machen. Er tritt bereits 1913 in den Dienst des Landesinspektorats für Gewerbeförderung der niederösterreichischen Landesregierung ein.
Im Ersten Weltkrieg ist Eduard Strauß bei der k. u. k. Armee und in Wolhynien sowie am Isonzo bzw. an der Piave im Einsatz (Letzter Rang: Leutnant der Reserve). Nach dem Krieg engagiert er sich bei der Christlichsozialen Partei, wird Obmannstellvertreter des Bezirks Wien-Neubau und Mitglied der Wiener Parteileitung.
Seine weitere berufliche Laufbahn vollzieht sich im Schatten von Eduard Heinl. 1919 wird er Konsulent des Gewerbeförderungsinstituts der Wiener Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, dessen Leiter Heinl ist. 1921 ist Eduard Strauß bei der Gründung der Wiener Messe AG dabei, deren Aufsichtsrats- bzw. Vorstandsmitglied er wird. Von 1921 bis 1938 ist er auch Geschäftsführer des Hauptverbandes der Wiener Messeinteressenten. 1936 wird er Direktorstellvertreter des Gewerbeförderungsinstituts, Anfang 1938 dann sogar für kurze Zeit Direktor.
Ab 1933 engagiert sich Eduard Strauß in der Vaterländischen Front. So wird er als Vertreter der Unselbständigen der Gruppe Industrie und Bergbau zum Mitglied des Bundeswirtschaftsrates ernannt, dem er vom 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 angehört.
Nach dem Anschluss im März 1938 wird Eduard Strauß von allen Funktionen entlassen und Ende August 1938 unter Kürzung der Bezüge um die Hälfte pensioniert. Bis September 1939 ist er arbeitslos, danach im „Kaufhaus der Wiener“ (ehemals Gerngroß) beschäftigt. Wegen seiner antinationalsozialistischen Einstellung wird er von der deutschen Wehrmacht abgelehnt, jedoch im Januar 1945 zum Volkssturm eingezogen.
Nach dem Krieg engagiert sich Eduard Strauß in der ÖVP bzw. im Wirtschaftsbund. Von der Provisorischen Staatsregierung wird er beauftragt, die Wiener Handelskammer wieder aufzubauen, deren Generalsekretär er 1945/46 ist. Desgleichen trifft auch auf das Gewerbeförderungsinstitut zu, dessen Direktor er von 1946 bis 1949 ist und welches er in das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) der Handelskammer reorganisiert.
1945 wird Eduard Strauß wieder Aufsichtsrat der Wiener Messe AG, deren Präsident er als Nachfolger von Heinl von 1957 bis zu seinem Tod ist.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 15.10.2022.